Insgesamt 3.827 Soldaten und Soldatinnen unterstützen die Gesundheitsämter bei der Nachverfolgung von Infektionsketten – so viele wie noch nie seit Beginn der Pandemie. Das geht aus Zahlen des Kommando Territoriale Aufgaben der Bundeswehr hervor, die ZDFheute exklusiv vorliegen.
Eine Unterstützung durch Streitkräfte der Bundeswehr ist durch ein Amtshilfeverfahren möglich. Aktuell nehmen mehr als die Hälfte der rund 400 Kreise und Städte diese Hilfe tatsächlich auch in Anspruch.
Gemessen an den Einwohnern sind besonders viele Soldaten in (früheren) Corona-Hotspots in Bayern im Einsatz, etwa im Berchtesgadener Land oder Günzburg. Die Daten zeigen, dass die Gesundheitsämter den Personalbedarf in den Hilfsanfragen höchst unterschiedlich formulieren.
In den Kreisen Südliche Weinstraße und Cochem-Zell in Rheinland-Pfalz, in St. Wendel im Saarland sowie in der Stadt Schwerin ist die Sieben-Tage-Inzidenz niedriger als in den meisten bayerischen Landkreisen. Gemessen an den Einwohnern helfen dort aber nach dem Berchtesgadener Land die meisten Soldaten bei der Kontaktverfolgung mit. Auch im Bundesländer-Vergleich liegt nicht das aktuell stark betroffene Sachsen, Berlin oder Bayern vorn, sondern das Saarland, Brandenburg sowie Mecklenburg-Vorpommern – das Land mit der bundesweit geringsten Inzidenz.
Mecklenburg-Vorpommern und Brandenburg sind beides große Länder mit einer sehr geringen Bevölkerungsdichte – dementsprechend aufwendig sei dem Gesundheitsministerium Mecklenburg-Vorpommern zufolge auch die Kontaktverfolgung.
Neben den 3.827 Soldaten und Soldatinnen in der Kontaktverfolgung sind dem zuständigen Kommando Territoriale Aufgaben zufolge noch rund 900 weitere Kräfte der Bundeswehr im Innern im Einsatz, etwa in Alten- und Pflegeheimen und Krankenhäusern. Hinzu kommen rund 370 Kräfte des Zentralen Sanitätsdienstes.
Eine Karte, die die genauen Zahlen auf Ebene der Kreise beziehungsweise der kreisfreien Städte zeigt, finden Sie im Online-Nachrichtenangebot ZDFheute auf: https://www.zdf.de/nachrichten/corona-bundeswehr-soldaten-karte-100.html
Bericht: ZDF