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ZDF-Deutschland-Studie: Hochtaunuskreis für Familien spitze

Jena für Senioren mit den besten Lebensbedingungen

Regelmäßiges Rudern auf dem Starnberger See stärkt die Lebenserwartung – bei den Familien kommt der Landkreis Starnberg auf Platz 3.
Copyright: ZDF/Charlotte Starup

Miete, Einkommen, Ärzte: Für Familien bietet der Hochtaunuskreis deutschlandweit die besten Lebensverhältnisse, für Senioren liegt Jena vorne. Ein neuer Regionen-Vergleich für das ZDF offenbart große Unterschiede im Land.

Gute Lebensbedingungen finden Senioren in kleinen bis mittelgroßen Städten, insbesondere im Osten. Das Umland von Großstädten und Metropolen ist für Familien besonders attraktiv. Zu diesen Ergebnissen kommt ein Regionen-Vergleich des Wirtschaftsforschungsinstituts Prognos im Auftrag des ZDF. Eher schlecht schneiden sehr ländliche Regionen ohne nahegelegene Zentren ab.
Ausgewertet wurden statistische Daten aus allen 401 Kreisen und kreisfreien Städten. Darunter Zahlen zu Themenfeldern wie Infrastruktur, Soziales, Einkommen und Demografie.

Für Familien die besten Lebensverhältnisse bieten der Hochtaunuskreis (Rang 1), Baden-Baden (2) und Starnberg (3). Dahinter folgen Speyer (4) und Neustadt an der Weinstraße (5). Für Senioren lauten die Gewinnerregionen Jena (Rang 1), Suhl (2) und Hochtaunuskreis (3). Es folgen Dessau-Roßlau (4) und Dresden (5).
Die Ränge ergeben sich durch eine Gesamtschau auf Zahlen zu 20 verschiedenen Aspekten. So finden die Forscher für Senioren im Gewinner-Ort Jena etwa eine gute Erreichbarkeit von Hausärzten (im Schnitt 456 Meter entfernt) und Apotheken (602 Meter entfernt) sowie eine überdurchschnittlich hohe Lebenserwartung für heute über 60-Jährige (noch 25 Jahre). Außerdem werden Senioren dort vergleichsweise selten in einen Verkehrsunfall verwickelt. Der nächste Supermarkt ist statistisch nicht weit entfernt (527 Meter), und auch in Sachen Breitbandversorgung ist die Stadt gut aufgestellt (verfügbar in 95 Prozent aller Haushalte).

Im Hochtaunuskreis im Norden Frankfurts sieht die ZDF-Deutschland-Studie für Familien die besten Lebensumstände. Dort gibt es nur wenige Schulabgänger ohne Abschluss (3 Prozent), die Familien-Einkommen sind die zweithöchsten im Land, die Gesundheitsversorgung stimmt, und in der Region gibt es überdurchschnittlich viele Kinder und Geburten.

Die Daten aus den Regionen offenbaren zum Teil erhebliche regionale Unterschiede in der Bundesrepublik. So müssen Senioren in München durchschnittlich 65 Prozent ihres verfügbaren Einkommens für die Miete aufbringen, wenn sie eine neue Wohnung suchen, im Vogtlandkreis in Sachsen nur 20 Prozent. Die ZDF-Deutschland-Studie zeigt, dass Senioren tendenziell Großstädte verlassen und ins Umland ziehen. Auch Familien zieht es weg, etwa aus München, Freiburg, Frankfurt am Main und Stuttgart. Ein Grund dafür könnte nach Ansicht der Forscher das hohe Mietenniveau sein. Durchschnittlich 43 Prozent ihres Nettoeinkommens müssen Familien in München fürs Wohnen ausgeben. Im bayerischen Landkreis Wunsiedel im Fichtelgebirge sind die Mietausgaben gemessen am Familien-Einkommen mit nur 16 Prozent am günstigsten. Und dort ist der Anteil von Familien an der Bevölkerung zuletzt gestiegen.

Die Daten wurden für die „ZDF-Deutschland-Studie“ ausgewertet, die in diesem Jahr die Lebensverhältnisse für Senioren und Familien in allen Regionen miteinander verglichen hat. Alle Ergebnisse werden am Donnerstag, 28. November 2019, unter https://deutschland-studie.zdf.de veröffentlicht.
Das ZDF sendet zwei „ZDFzeit“-Dokumentationen zur Deutschlandstudie: Am Dienstag, 3. Dezember 2019, 20.15 Uhr, geht es um die Frage „Wo leben Senioren am besten?“, am Dienstag, 10. Dezember 2019, 20.15 Uhr, heißt es im ZDF: „Wo leben Familien am besten?“.
Die erste große Deutschland-Studie zur Frage „Wo lebt es sich am besten?“ hat „ZDFzeit“ im Mai 2018 veröffentlicht.

Bericht: ZDF

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