AMBERG / NEUMARKT. Megatrends in der Medizintechnik, der Healing Architecture und im Bereich Nachhaltigkeit im Krankenhausbau – der Kongress „Hospital Engineering Trends – Architecture meets Technolgy“ in Neumarkt hat einen Blick auf die Gesundheitsversorgung der Zukunft geworfen! Gemeinsam mit der HT Group organisierte die Ostbayerische Technische Hochschule Amberg-Weiden die Veranstaltung bereits zum siebten Mal.
Die über 100 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus 18 verschiedenen Ländern unternahmen einen spannenden Ausflug in die Klinik von morgen. Die Fachvorträge beinhalteten unter anderem die Themen IT-Sicherheit, Einsatz von 5G im Krankenhaus, planerische Architektur sowie der Einfluss der Gestaltung auf Heilung und Nachhaltigkeit im Krankenhausbau.
Doch wohin geht Reise? Der Patient rückt stärker in den Mittelpunkt, die Digitalisierung hilft und unterstützt dabei. „Es geht nicht nur um Hightech, sondern verstärkt um den Menschen und dessen Wohlbefinden“, sagt Prof. Dr. Clemens Bulitta, Präsident der OTH Amberg-Weiden. Prozesse im Gesundheitsbereich waren bisher der Kern in Krankenhäusern – von der Aufnahme über Diagnose, Behandlung und Nachversorgung. Diese sind nach wie vor wichtig, jedoch wird sich die Perspektive verändern. Kliniken werden künftig nicht nur noch Gebäude für diese Prozesse sein, sondern ein Ort, an dem sich die PatientInnen (in manchen Kliniken heute schon „Gäste“ genannt) wohlfühlen sollen, um so auch einen positiven Einfluss auf die Gesundheit zu haben. Thomas Fritsch, Geschäftsführer der HT Group, präsentierte hierzu eindrucksvoll die Auswirkung eines sogenannten Lichtsegels direkt über dem Patientenbett. Durch Nachahmung der Tagesrhythmen wird die Genesung der PatientInnen gefördert. Die Liegezeit konnte hierdurch bis zu 30 Prozent verkürzt werden. Neben dem Thema Gestaltung, Licht und Nachhaltigkeit in den Räumen und Prozessen spielt hierbei die grundlegende Architektur bereits eine große Rolle. Durch smarte Planung, die auf die Arbeitsabläufe im Klinikalltag abgestimmt ist, kann die Architektur bereits dazu beitragen, die Arbeitslast der Pflegekräfte sowie des medizinischen Personals zu verringern. Flexibel, schnell und vor allem nicht zu teuer – das sind die heutigen Anforderungen. Die Firma Max Bögl präsentierte hierzu als Vorzeigebeispiel ein Modulgebäude, welches gemeinsam mit der HT Group realisiert wurde. So konnte ein komplettes Corona-Labor binnen 3 Monaten an der Technischen Universität München errichtet werden.
Neben den Vorträgen erhielten die TeilnehmerInnen auch die Möglichkeit, das Klinikum in Neumarkt und den dazugehörigen OP zu besichtigen. Am zweiten Tag der Veranstaltung wurde in Workshops einiges an Technik für die Kliniken der Zukunft live auf der Bühne präsentiert – zum Beispiel VR-Brillen, Serviceroboter sowie mobile Ultraschallgeräte.
In den kommenden Jahren sollen diese innovativen Ideen weiterhin verstärkt in Neumarkt Einzug finden und weitere Veranstaltungen zu dem Thema werden von der OTH Amberg Weiden sowie der HT Group gemeinsam organisiert werden.
Bericht: OTH Amberg-Weiden