Foto: Michael Sommer
AMBERG-SULZBACH. Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,
„endlich wieder einigermaßen alles normal“, so hörte ich es immer wieder in der vorweihnachtlichen Zeit. Will heißen, Unternehmungen, Feste und Versammlungen von Vereinen und gesellschaftlichen Gruppen finden wieder gewohnt statt, Weihnachtsmärkte haben ihre Buden wieder geöffnet, Konzerte und Kulturevents füllen erneut Säle und auch bei mir sind wieder all die einschlägigen vorweihnachtlichen Termine wie Barbarafeiern, Krippen- und Geflügelausstellungen und Weihnachtsfeiern in alter Form und zeitlicher Gedrängtheit zurückgekehrt.
Aber intuitiv spüren wir und wissen, dass die einstige Normalität dennoch weit entfernt ist. Die Auswirkungen des unsäglichen Ukrainekrieges, die angespannte Energiemangellage mit Blackoutszenarien, die hohe Inflation sowie ein neuer hoher Zustrom an Kriegsflüchtlingen beklemmen und beunruhigen uns in unserer ersehnten weihnachtlichen Beschaulichkeit oder verleiden uns gar die Freude an diesem Fest.
Wenn wir aber ehrlich zurückblicken, dann müssen wir uns eingestehen, dass zwar früher im Sinne von Loriots Weihnachten bei Hoppenstedts „mehr Lametta“ war, aber sich die Weltlage schon von jeher alles andere als beschaulich und besinnlich zeigte, und das nicht einmal zur Zeit der Geburt Jesu.
Sofern wir aber das Weihnachtsfest von seiner ursprünglichen Hoffnungsfrohbotschaft her begreifen und annehmen, dann dürfen wir trotzdem – ja gerade deswegen – in diesen Tagen unserer Freude und Hoffnung besonderen Ausdruck verleihen, nicht zuletzt, weil es eben auch die positiven Seiten gibt: Solidarität, Hilfsbereitschaft, Freigebigkeit, ehrenamtliches Engagement. Auch das durfte und darf ich immer wieder erleben und es macht mir Hoffnung, weil wir so den Krisen der Zeit am besten standhalten.
Dabei möchte ich aber auch jene traditionell nicht vergessen, denen es in diesem Jahr wegen eines Schicksalsschlags, auf Grund von Einsamkeit oder einer persönlichen Notlage nicht zum Feiern zumute ist. Ihnen wünsche ich schnellstmögliche Hilfe und Zuwendung!
Gesegnete Weihnachten sowie ein neues Jahr voller Gesundheit, Lebensglück und -freude!
Glück auf Ihnen allen und unserem Amberg-Sulzbacher Land!
Ihr
Richard Reisinger
Landrat des Landkreises Amberg-Sulzbach
