AMBERG-SULZBACH. Der Schutz vor einer Ansteckung mit dem Coronavirus hat auch in den Schulferien oberste Priorität. Deshalb wird in den anstehenden Sommerferien vieles anders sein. So manche Urlaubsreise ist gestrichen, spontane Unterkünfte sind kaum mehr zu bekommen und nach Kurzarbeit und Zwangspause herrscht in vielen Urlaubskassen gähnende Leere. „Da heißt es für manche Familien: Die Ferien zuhause genießen“, betont Landrat Richard Reisinger. Der Landkreischef begrüßt deshalb die Initiative der Kommunalen Jugendarbeit (KoJa) des Landkreises Amberg-Sulzbach, zusammen mit Shape School Eltern bei der Planung der großen Schulferien zu unterstützen.
Denn Jugendarbeit ist seit Monatsbeginn unter Einhaltung von Hygienestandards wieder erlaubt. Für Claudia Mai, kommunale Jugendpflegerin am Landratsamt Amberg-Sulzbach, ist sie dringender denn je. Nach wochenlangem Homeschooling leiden Kinder unter dem Entzug ihrer sozialen Kontakte. Sie vermissen ihre Freunde genauso wie das Herumtoben draußen und die freie Zeit für sich. Denn während der strikten Ausgangsbeschränkungen war die Stimmung in manchen Haushalten angespannt. „Es ist wichtig für Eltern, dass sie entlastet werden und für die Kinder, dass sie wieder Spaß mit Gleichaltrigen haben“, erklärt die kommunale Jugendpflegerin.
Deshalb hat das Team von KoJa für alle Daheimbleiber zusätzlich ein 4-wöchiges ergänzendes Ganztagesangebot von der dritten bis zur sechsten Ferienwoche (KW 33-36) auf die Beine gestellt. Unter dem Motto „Sommer, Sonne, Spiel und Spaß“ laden die Jugendarbeiter Kinder zwischen 7 und 11 Jahren zu verschiedenen Klein- bzw. Großgruppenangeboten im Freien ein. Ob Aktionen in großen Gruppen durchgeführt werden können, hängt von der weiteren Entwicklung der Corona-Neuinfektionen ab. Ganz sicher wird es in diesem Jahr keine offenen Angebote geben können. So müssen die Kinder erstmalig seit 37 Jahren auf Maxl, den beliebten Spielebus, verzichten. Alle anderen Veranstaltungen werden wöchentlich in einer anderen Landkreisgemeinde über die Bühne gehen. Teilweise stehen Shuttle-Busse zur Verfügung, die die Kids abholen und wieder nach Hause bringen.
An die Gemeinden und Vereine richtet sich Mai mit der Bitte, wieder ein Sommerferienprogramm für die Kinder anzubieten. Dabei sind jedoch die Hygieneschutzmaßnahmen zu berücksichtigen. So empfiehlt die kommunale Jugendpflegerin, Angebote so zu planen, dass sie mit unterschiedlichen Gruppengrößen möglich sind, Mindestabstände eingehalten werden können und Körperkontakte auszuschließen sind. Beispielsweise sind Kanufahrten mit 2er Besetzungen besser als Plätten- und Schlauchbootfahrten mit 50 Kindern. Spannende Alternativen zu mehrtätigen Zeltlagern können Tagesangebote mit Freizeitspielen, Actionbound und Bastelstunden bieten.
Die Aktionen der KoJa finden montags bis donnerstags von 9 bis 16 Uhr statt. Freitags sind Tagesfahrten in den Tierpark Straubing, den Freizeitpark Trips Drill, in die Pottensteiner Erlebnismeile und das Deutsche Museum geplant. Hier dürfen die Kids auch mal ihre Mamas und Papas mitnehmen, immer vorausgesetzt, diese Art von Ferienaktion ist gemäß den Verfügungen erlaubt. Ganz neu auf dem Sommerferienprogramm steht der Escape Room. Abiturientinnen und Abiturienten planen die angesagte und beliebte Art von Adventuregames. Sie versprechen Spannung für die etwas Älteren, denn: Nur wer im Team knifflige Rätsel lösen kann, findet den Weg aus einem geschlossenen Raum wieder heraus.
Informationen zu allen Terminen und Anmeldungen gibt es ab dem 29. Juni unter www.koja-as.de oder telefonisch unter 09661 52858.
Maxl bleibt in der Garage
Er ist eine Institution und wird jedes Jahr im Sommer von vielen Kindern sehnsüchtig erwartet: Maxl, der Spielebus! Erstmals seit 37 Jahren muss der Spielebus in der Garage bleiben und die beliebte Ferienaktion coronabedingt ausfallen. Das hat das Team um die Spielebusleitung Anita Kinscher und die Jugendpflegerin Claudia Mai beschlossen. „Uns bewegten zwei Gründe zu der schwierigen Entscheidung: Unser Maxl deckte bisher nur 3 Stunden Spaß und Spiel ab. Mit Blick auf Eltern und Kinder haben wir uns stattdessen für Ganztagesangebote entschieden. Genauso spaßig und voller Action, aber eben deutlich länger. Zudem war bisher beim Spielebus keine Anmeldung notwendig. Wir müssen jedoch eine Dokumentation der Anwesenden vornehmen. Ohne Unterschrift und Verweis auf die DSGVO ist das schlichtweg nicht möglich“, so Mai. Auf die ehrenamtlichen Helfer müssen die Kids glücklicherweise nicht verzichten. Sie werden die 7- bis 11-Jährigen mit anderen Angeboten bei guter Laune halten.
Bericht: Landratsamt Amberg-Sulzbach