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Vier Geldautomatensprenger festgenommen

Symbolbild: Geldautomat
Symbolbild

BAYERN. Vier Festnahmen und neun Durchsuchungen am 27. September 2023 gegen Geldautomatensprenger aus den Niederlanden – Bayerns Innenminister Joachim Herrmann gratuliert zum Ermittlungserfolg: „Dem Bayerischen Landeskriminalamt ist gemeinsam mit der Staatsanwaltschaft Bamberg und dem Landeskriminalamt Baden-Württemberg ein weiterer empfindlicher Schlag gegen eine skrupellose Geldautomatensprenger-Bande gelungen!“ Herrmann kündigte an, dass das Bayerische Landeskriminalamt (BLKA) auch künftig mit Hochdruck nach Geldautomatensprengern fahnden wird: „Dabei werden auch die heute sichergestellten Beweismittel und Datenträger akribisch ausgewertet, um gegebenenfalls an weitere Mittäter oder Hintermänner zu kommen“, erläuterte Herrmann. „Dabei kommt zugute, dass Polizei und Justiz in Bayern international sehr gut vernetzt sind.“

Laut Herrmann stehen die gestern Festgenommenen im Verdacht, seit April diesen Jahres an mindestens sechs Tatorten in Deutschland Geldautomaten mit Festsprengstoff gesprengt zu haben, zwei davon in Bayern. Der dabei insgesamt verursachte Sach- und Beuteschaden lag bei rund 1,5 Millionen Euro. „Die Verbrecherbande arbeitete hochprofessionell, aber auch absolut rücksichtslos“, betonte der Innenminister. Durch die Sprengungen seien neben hohen Sachschäden auch Anwohner und unbeteiligte Dritte gefährdet worden.
Wie der Innenminister deutlich machte, hatte sich die Problematik mit gesprengten Geldautomaten im vergangenen Jahr deutlich verschärft. Mit 37 Geldautomatensprengungen musste 2022 in Bayern ein Rekordwert verzeichnet werden (2020: 24 Sprengungen, 2021: 17 Sprengungen). Auch bundesweit gab es vergangenes Jahr einen Rekordstand (493). Bereits am 30. Januar 2023 gelang es dem BLKA gemeinsam mit der Staatsanwaltschaft Bamberg und den Kollegen in Baden-Württemberg, in den Niederlanden und in Belgien eine Geldautomatensprenger-Bande auszuheben, der mehr als 50 Straftaten in Deutschland mit einem Gesamtschaden von mehr als zehn Millionen Euro zugerechnet werden. „Seitdem ist die Zahl der Geldautomatensprengungen in Bayern zurückgegangen“, so Herrmann. Bislang wurden 2023 in Bayern 13 Geldautomaten gesprengt (Stand. 26.09.2023), im Vorjahreszeitraum waren es 21.

„Für eine Entwarnung gibt es aber keinen Anlass“, hob Herrmann hervor. „Erfahrungsgemäß finden sich leider immer wieder skrupellose Nachahmer, die in das kriminelle Geschäft einsteigen.“ Umso wichtiger ist deshalb laut Herrmann, dass es die Bankenwirtschaft und die Automatenhersteller den Tätern so schwer wie nur möglich zu machen. Die Maßnahmen im benachbarten Ausland und der dortige Rückgang der Sprengungen zeige, wie wirkungsvoll stärkere Vorkehrungen auch in Deutschland seien. „Geldautomatensprengungen dürfen sich nicht mehr lohnen“, forderte Herrmann. Weniger Bargeldbestand und der Einsatz von speziellen Einfärbe- und Klebesystemen, die die Geldnoten unbrauchbar machen, würden den Kriminellen das Geschäft vermiesen.

Bericht: Bayerisches Innenministerium

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