WIESAU. Ein aufmerksamer Passant teilte der Polizei gestern am späten Nachmittag einen verlassenen, unversperrten und mit geöffneten Türen aufgefundenen Pkw mit Rosenheimer Kennzeichen im Bereich der Weiheranlagen bei Muckenthal mit. Im Fahrzeug befanden sich die persönlichen Gegenstände des Fahrzeugbesitzers. Von diesem fehlte zunächst jede Spur. Dieser hatte sich zuvor in einem Hotel in Mitterteich eingemietet und war plötzlich verschwunden. Durch Ermittlungen wurde bekannt, dass sich der Vermisste nach familiären und beruflichen Problemen in einem psychischen Ausnahmezustand befinden soll und von seiner Familie schon mehrere Tage abgängig sei. Aufgrund der Gesamtumstände wurde von einem Vermisstenfall mit höchster Priorität ausgegangen.
Noch in den Abendstunden des Allerheiligentages wurde eine großangelegte Suchaktion unter Leitung der PI Waldsassen, mit Rettungshundestaffeln des BRK Weiden und des BRK Sulzbach-Rosenberg, der Rettungshundestaffel Hof, der Bergwacht, der Wasserwacht, der DLRG und der FFW Wiesau und Schönhaid mit in der Spitze bis zu 100 Einsatzkräften durchgeführt.
Ein Polizeihubschrauber mit Wärmebildkamera war ebenfalls vor Ort. Dieser musste jedoch aufgrund der schlechten Witterung nach einiger Zeit wieder abdrehen. Da in unmittelbarer Nähe zum Einsatzgebiet auch eine Bahnstrecke verläuft, wurde diese zeitweise gesperrt.
Ein zwischenzeitlich angeforderter Mantrailer-Personensuchhund führte die Einsatzkräfte in Richtung des in diesem Gebiet liegenden Mondsees, weshalb auch eine Tauchereinheit der Polizei mit einem Boot und einer Drohne hinzugezogen und die Weiheranlage eingehend abgesucht wurde. Nachdem diese Suche keine weiteren Ergebnisse brachte, wurde die Suche am Dienstag in den frühen Morgenstunden zunächst erfolglos abgebrochen.
Bei Tageslicht erfolgte ein neuer Versuch den Vermissten zu finden. Ein angeforderter Polizeihubschrauber musste aufgrund der Witterung wieder umdrehen. Weitere Mantrailer-Hunde wurden von Regensburg und Passau angefordert. Auch war eine Drohne des BRK Wiesau, sowie zahlreiche Beamte der PI Tirschenreuth im Einsatz. Unmittelbar nach Einsatzbeginn sichteten zwei Beamte der PI Tirschenreuth auf einem Waldweg zwischen den Weiheranlagen eine männliche Person, welche nur mit einer Unterhose bekleidet und barfuß bei niedrigen Temperaturen unterwegs war und auf welchen die Beschreibung des Vermissten passte.
Der 40-jährige wurde schließlich unterkühlt, jedoch ohne größere körperliche Schäden mit einem Rettungswagen ins Krankenhaus Tirschenreuth verbracht und dort ärztlich untersucht. Ein großer Dank gilt allen eingesetzten und hoch motivierten Einsatzkräften.
Bericht: PI Tirschenreuth