OBERPFALZ. Am Dienstag, 23.02.2021, fand um 10:00 Uhr eine Pressekonferenz zur Vorstellung der Oberpfälzer Verkehrsstatistik 2020 im Polizeipräsidium in Regensburg statt. Dabei wurden zahlreiche neue Tiefstände festgestellt, für die auch die Corona-Pandemie mitursächlich war.
Im Rahmen einer Pressekonferenz erläuterten Polizeivizepräsident Thomas Schöniger und Polizeirat Andreas Schieder vom Verkehrssachgebiet die letztjährige Entwicklung. Die von der Regierung getroffenen Corona-Maßnahmen führten zu einer insgesamt geringeren Verkehrsbelastung auf den Oberpfälzer Straßen. Das Unfallgeschehen wurde dadurch besonders in den Lockdown-Monaten maßgeblich beeinflusst, sodass zahlreiche Rückgänge zu verzeichnen waren.
So nahm die Gesamtzahl der Unfälle um 16,6% auf 31.386 ab. 47 Personen kamen ums Leben, das sind fünf weniger als 2019. Polizeivizepräsident Thomas Schöniger sprach hierzu von „einem neuen Tiefstand im vierten Jahr in Folge“, stellte aber klar heraus, dass jeder einzelne Unfalltote einer zu viel sei und mit unermesslichem Leid für Angehörige und Beteiligte einhergehe.
Festzustellen sei zudem, dass 35 Personen bei Unfällen auf Landstraßen verstarben. Das seien neun mehr als 2019. Hierzu trug auch die auf 15 gestiegene Zahl der bei Motorradunfällen Getöteten bei (2019: 4). Mit Blick auf die dabei oft ursächlichen Geschwindigkeitsverstöße äußerte Schöniger: „Die Durchführung gezielter Überwachungsmaßnahmen zur Gewährleistung der Verkehrssicherheit bleibt eine unserer wichtigsten Aufgaben.“
Die Themen Landstraßen- und Motorradsicherheit waren dann auch zwei von insgesamt vier Schwerpunktthemen, die neben der Darstellung der allgemeinen Entwicklungen besonders in den Fokus gerückt wurden. Auch die Sicherheit von Fahrrad- und Pedelecfahrern wurde näher beleuchtet. Das Unfallgeschehen in diesem Bereich hat gerade im Corona-Jahr 2020 im Zuge des eingeschränkten Freizeitangebotes weiter zugenommen (1.161 Unfälle, +2,6%). Wie bei den Motorradfahrern, so wird auch hier neben Kontrollmaßnahmen ein Schwerpunkt auf die Unterstützung präventiver Angebote zur Festigung von Risikobewusstsein und Selbsteinschätzung gelegt.
Abschließend ging Polizeirat Schieder auf das Thema Unfallflucht ein, da in diesem Bereich die Zahlen seit Jahren konstant hoch seien. (2020: 4.838 Fälle, 2019: 5.969). Er appellierte, die Beteiligung an einem Unfall bei Nichterreichbarkeit des Geschädigten auch bei leichten Schäden und verdächtige Beobachtungen umgehend der Polizei mitzuteilen: „Ein Anruf erspart eine Anzeige und viel Ärger. Ihre Polizei und die Geschädigten danken es Ihnen.“
Zu den vier Schwerpunkten wurden wichtige Botschaften bekanntgegeben, um das Gefahrenbewusstsein im Straßenverkehr zu stärken. Speziell zum Thema Unfallflucht veröffentlichte das Polizeipräsidium Oberpfalz auch einen Videoclip mit Verhaltenstipps, der in den sozialen Medien unter @polizeiopf (Instagram und Twitter) und Polizei Oberpfalz (Facebook) zu sehen ist.
Bericht: Polizeipräsidium Oberpfalz