Website-Icon Nachrichten Oberpfalz

Urkundenfälscher unterschlagen Mietfahrzeug und betrügen Fahrzeugkäufer

Behördenfahnder der Verkehrspolizeiinspektion Weiden decken professionelle Urkundenfälschung auf

Symbolbild

WEIDEN. Fahnder der zivilen Fahndungs- und Kontrollgruppe der Verkehrspolizeiinspektion Weiden in der Oberpfalz decken Unterschlagung eines Kraftfahrzeuges und professionelle Urkundenfälschung der Fahrzeugpapiere auf. Junger Mann aus Weiden beim Kauf eines Autos möglicherweise um tausende Euro betrogen.

Am 19.07.2022 gegen 10.20 Uhr meldete sich die Kfz-Zulassungsstelle der Stadt Weiden bei der Fahndungs-und Kontrollgruppe der Verkehrspolizei Weiden und bat um fachkundige Unterstützung. Dem Sachbearbeiter der Zulassungsstelle waren während der Ummeldung eines VW Passat einige Ungereimtheiten aufgefallen. Aus diesem Grund zog er die Behördenfahnder der Verkehrspolizeiinspektion Weiden hinzu. Die Inaugenscheinnahme der vorgelegten Papiere ließen die im Bereich Dokumentenfälschung geschulten Beamten sehr schnell fündig werden. Bei den vorgelegten Zulassungsbescheinigungen Teil I und Teil II handelte es sich um Totalfälschungen. Die dem äußeren Anschein nach amtlichen Dokumente wurden mit Originalformularen aus einem Diebstahl in Rheinland Pfalz gefertigt und ließen bei erster Betrachtung kaum Zweifel an ihrer Echtheit. Erst ein Datenabgleich und die Expertenprüfung einiger Indikatoren enttarnten die Fälschung.
Der junge Mann, der mit der Absicht das Fahrzeug umzumelden in der Zulassungsstelle vorgesprochen hatte, wurde umgehend informatorisch befragt. Er erläuterte, dass er Fahrzeug und Papiere im Zuge eines Kaufs über ein Onlineportal erhalten hatte. Den Kaufpreis i. H. von 14000,- Euro händigte er bei der Übergabe auf einem Parkplatz in Nürnberg an die Verkäufer in bar aus. Während der Kaufabwicklung mit einer männlichen Person, dem äußeren Anschein nach ca. 60 Jahre alt und einer ca. 25-jährigen Frau, glich er lediglich die Übereinstimmung von Papieren und Fahrzeug ab und überließ es der Verkäuferin einen handschriftlichen Kaufvertrag zu fertigen.

Die Angaben des Mannes ließen die Behördenfahnder der Verkehrspolizeiinspektion erneut hellhörig werden und veranlassten sie, die Vita des Fahrzeuges näher zu beleuchten. Die Ermittlungen und Datenauswertung des Fahrzeuges führten zu einem Pkw-Vermieter in Niederbayern. Dieser, nach jetzigem Ermittlungsstand wohl der Eigentümer des Fahrzeuges, hatte den Pkw am 12.07.2022 an einen Kunden abgegeben. Dieser legte bei Vertragsabschluss dem Vermieter eine Meldebescheinigung der Stadt Plauen und ein irisches Ausweisdokument vor, woraufhin ihm die original Zulassungsbescheinigung und das Fahrzeug übergeben wurden.
Im Verlauf der weiteren Nachforschungen erhärtete sich der Verdacht, dass es sich auch bei den anderen in diesem Zusammenhang benutzten Papieren um Falsifikate handelte. Die Ermittlungen dazu dauern an.

Für den jungen Mann, der, nach derzeitigen Stand, Opfer eines ausgeklügelten Betruges wurde, blieb am Ende keine gute Prognose. Nicht nur um den Kaufpreis i.H.v. 14000,-  Euro muss er nun bangen, auch das Fahrzeug musste von der Polizei bis zur Aufklärung der Eigentumsverhältnisse und der Straftaten sichergestellt werden. Es wurde zur Asservierung zur Verkehrspolizeiinspektion Weiden verbracht. Von dort kann es erst nach Freigabe durch ein Gericht an den gesetzlichen Eigentümer übergeben werden.

Bericht: VPI Weiden

Die mobile Version verlassen