Unterstützung auch von europäischer Seite – Wichtige Ausweichstrecke für Nürnberg-Regensburg
AMBERG. Die Bahnstrecke zwischen den Metropolen Nürnberg und Prag über Amberg und Schwandorf auszubauen und zu elektrifizieren, um eine zukunftsfähige, nachhaltige Verbindung zu bekommen, die dem Bedarf vor Ort entspricht und die vorhandenen Erreichbarkeitsdefizite in der Region minimiert, ist das Ziel eines überparteilichen Bündnisses, das sich gemeinsam für diesen Ausbau stark macht. Dem Zusammenschluss gehören neben Oberbürgermeister Michael Cerny auch die beiden Europaabgeordneten Christian Doleschal und Ismail Ertug an, die sich auf europäischer Ebene für das Projekt „Metropolenbahn“ engagieren.
Außerdem sind mit den Bundestagsabgeordneten Susanne Hierl, Dr. Carolin Wagner, Martina Englhart-Kopf und Marianne Schieder, den Landtagsabgeordneten Dr. Harald Schwartz, Alexander Flierl, Dr. Gerhard Hopp und Margit Wild, den Landräten Richard Reisinger, Franz Löffler und Thomas Ebeling sowie Oberbürgermeister Andreas Feller und den 1. Bürgermeistern Michael Göth, Sandro Bauer und Martin Stoiber auch die Mandatsträgerinnen und Mandatsträger der weiteren Gebiete, die sich entlang der Strecke befinden, Mitstreiter dieser Initiative.
Sie können nun auf wichtige Erfolge ihrer Anstrengungen verweisen. So kamen nicht nur vom Bayerischen Verkehrsminister Christian Bernreiter positive Signale, indem er OB Cerny mitteilte, dass sich der Ministerrat für eine Fortführung der Neigetechnik auf der Bahnstrecke ausgesprochen hat – was nach dem Aus der bisherigen Züge mit Dieselantrieb bedeutet, dass hier neue, innovative Fahrzeuge zum Einsatz kommen sollen, die Barrierefreiheit und lokale Emissionsfreiheit haben, also elektrisch betrieben werden.
Auch Staatssekretär Michael Theurer teilte den Antragstellern, die sich Anfang November mit einem gemeinsamen Schreiben an den Bundesverkehrsminister Dr. Volker Wissing gewandt hatten, mit, dass seitens des Ministeriums „ein bedarfsgerechter Ausbau der Verbindung Nürnberg-Schwandorf vorgesehen ist“. Wegen des frühen Planungsstandes seien derzeit allerdings noch keine verbindlichen Aussagen zu Baubeginn und Inbetriebnahme möglich.
Den Wunsch der Mandatsträger, diese Strecke auch in das Transeuropäische Verkehrsnetz, das sogenannte TEN-V Kernnetz“, aufzunehmen, worum in dem Schreiben ebenfalls gebeten wird, lehnte Theurer jedoch ab. Während im Bundesverkehrsministerium diesbezüglich noch kein Handlungsbedarf gesehen wird, bekommt die Initiative in diesem Punkt Rückendeckung von europäischer Ebene. So hat Ismail Ertug im Verkehrsausschuss des Europaparlaments einen Änderungsantrag der Metropolenbahn ins Transeuropäische Eisenbahnnetz gestellt.
„Damit wäre auch eine Förderung des Ausbaus über die EU möglich“, erklärt der Amberger Europaabgeordnete, der von seinem Kollegen Christian Doleschal Schützenhilfe bekommt. Denn für beide ist die Elektrifizierung der Strecke von Nürnberg über Amberg nach Prag ein wichtiges Element auf dem Weg zu einem gut ausgebauten Schienenverkehr in Europa. Hinzu kommt nach Ansicht von Oberbürgermeister Michael Cerny aber noch ein weiteres Argument: „Der Ausbau und die Elektrifizierung der Strecke über Amberg und Schwandorf stärkt nicht nur die Region, sondern ist auch als Ausweichoption bei Störungen im elektrifizierten Zugverkehr zwischen Nürnberg und Regensburg wichtig.“
Daneben unterstützt aber auch die Bahn selbst dieses für die Region bedeutende Ansinnen. Sie sucht in Form einer Kommunenbereisung den Dialog mit den betroffenen Kommunen und war im Zuge dessen im Herbst 2022 mit einem vierköpfigen Planungsteam in Amberg zu Gast. Hier stellten die Bahnvertreter die zeitliche Planung der Metropolenbahn vor, die für 2023 unter anderem eine Grundlagenermittlung und eine Detaillierung des Projektumfangs vorsieht. Inzwischen steht auch die Gründung eines sogenannten Koordinierungsrates für das Projekt bevor, er wird sich demnächst in Amberg erstmals zusammenfinden.
Dem Gremium gehören verschiedene Vertreterinnen und Vertreter der Region an, wie beispielsweise politische Mandatsträger, aber auch weitere Initiativen und Organisationen. Während ihrer Vorplanungen entwickelt die Bahn Lösungen für die verkehrlichen Anforderungen an Bahnhöfen, Straßenbrücken oder Bahnübergängen. Abschließend sollen die Ergebnisse der Öffentlichkeit präsentiert und in einem umfangreichen Dialog diskutiert werden, heißt es vonseiten der Bahn. „Das alles zeigt, dass unser Einsatz Früchte trägt, auch wenn es sicher noch einige Jahre dauern wird, bis unser Ziel auch umgesetzt ist und unsere Bürgerinnen und Bürger profitieren“, so OB Michael Cerny abschließend.
Bericht: Stadt Amberg