AMBERG. Die ehrenamtlichen Frauen und Männer des Technischen Hilfswerks bewältigen seit Ende letzter Woche aufgrund des Starkregens im Süden und Westen Deutschlands zahlreiche Einsätze. Ganze Ortschaften wurden überflutet, Deiche sind gebrochen, Talsperren drohten überzulaufen, die Strom- und Wasserversorgung ist zerstört.
Über 200 THW-Einsatzkräfte aus Bayern helfen derzeit in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz mit. Dort ist das THW zum Retten von Menschen, Sichern von Deichen, Pumpen, Bergen, Räumen, Notinstandsetzen, zur Transportlogistik, für Notstrom und zur Trinkwasseraufbereitung im Einsatz.
An der Steinbachtalsperre in NRW beispielsweise pumpen fünf THW-Fachgruppen des Typs Wassergefahren/Pumpen durchgehend rund 70.000 Liter pro Minute ab, um den Druck von dem stark beschädigten Fundament zu nehmen.
Am Freitag wurde die THW-Fachgruppe Elektroversorgung aus Amberg mit vier weiteren bayerischen Elektrofachgruppen mit ihren Netzersatzanlagen nach Stolberg in der Nähe von Aachen entsendet, um kritische Infrastruktur, Sammelunterkünfte und Trafostationen mit Notstrom zu versorgen.
Rund 150 weitere THW-Kräfte sind in Berchtesgaden im Einsatz. Hier liegen die Schwerpunkte beim Sandsacktransport und -verbau, Einsatz von watfähigen Fahrzeugen für Transporte, bei Räumarbeiten sowie Pumparbeiten.
Das THW rät Spontanhelfern von außerhalb dringend davon ab, einfach in die Katastrophengebiete zu reisen. Das würde die koordinierten Hilfsmaßnahmen gefährden. Bürger, die nachhaltig helfen möchten, können sich beim Technischen Hilfswerk ausbilden lassen, um bei kommenden Einsätzen mitwirken zu können.
Das THW ist die ehrenamtliche Einsatzorganisation des Bundes. Das Engagement der bundesweit knapp 80.000 Ehrenamtlichen, davon die Hälfte Einsatzkräfte, ist die Grundlage für die Arbeit des THW im Bevölkerungsschutz. Mit seinem Fachwissen und den vielfältigen Erfahrungen ist das THW gefragter Unterstützer für Feuerwehr, Polizei, Hilfsorganisationen und andere. Das THW wird zudem im Auftrag der Bundesregierung weltweit eingesetzt. Dazu gehören unter anderem technische und logistische Hilfeleistungen im Rahmen des Katastrophenschutzverfahrens der Europäischen Union sowie im Auftrag von UN-Organisationen.
Bericht: THW Amberg / Christian Birner