AMBERG / WEIDEN. Der zunehmende Ärztemangel stellt das Gesundheitswesen vor große Schwierigkeiten – eine Möglichkeit, diesen abzufedern, bietet das in Deutschland noch relativ junge Berufsbild Physician Assistance (PA oder „Arztassistenz“). Physician Assistants arbeiten Hand in Hand mit ÄrztInnen und unterstützen diese bei medizinischen und administrativen Aufgaben.
Neben dem Studiengang „Physician Assistance – Arztassistenz“, der bereits seit zwei Jahren an der OTH Amberg-Weiden angeboten wird, startet zum Wintersemester 2021/2022 der neue Studiengang „Physician Assistance – Arztassistenz für Gesundheitsfachberufe“. Im Unterschied zum bestehenden PA-Studiengang setzt dieser eine abgeschlossene Ausbildung im Gesundheitswesen voraus, weshalb das praktische Studiensemester entfällt und die Regelstudienzeit nur sieben statt acht Semester beträgt.
„Mit der Einführung dieses neuen Studiengangs kommen wir dem Umstand nach, dass viele unserer PA-Studierenden bereits eine abgeschlossene Ausbildung im Gesundheitsbereich haben und deshalb im praktischen Studiensemester kaum neue Praxiserfahrung sammeln können“, erläutert Prof. Dr. Stefan Sesselmann, Studiengangsleiter beider PA-Studiengänge an OTH Amberg-Weiden.
Inhaltlich sind die beiden Studiengänge gleich aufgebaut. „Die Studierenden besuchen dieselben Vorlesungen, Seminare und Praxisphasen, zum Beispiel in der Notaufnahme und im Operationssaal“, erläutert Prof. Dr. Sesselmann. Eine weitere wichtige Gemeinsamkeit ist, dass beide PA-Studiengänge an der OTH Amberg-Weiden kostenlos sind. „Im Gegensatz zu einigen privaten Hochschulen, die den Studiengang auch anbieten, fallen bei uns somit keine Studiengebühren an“, so Prof. Dr. Sesselmann.
„Mit Medizintechnik, Digital Healthcare Management und Physician Assistance sind wir nicht nur breit im Bereich Gesundheitsberufe aufgestellt, sondern greifen damit die innovativen und die gesellschaftlichen Trends in unserem Portfolio von Studiengängen auf“, sagt Prof. Dr. Andrea Klug, Präsidentin der OTH Amberg-Weiden.
Neues Berufsbild Physician Assistance
Das Berufsbild Physician Assistance kommt ursprünglich aus den USA, ist mittlerweile aber auch in Deutschland angekommen und von der Bundesärztekammer und der Kassenärztlichen Bundesvereinigung bereits anerkannt. Typische Einsatzbereiche für Physician Assistants sind die Organisation und Assistenz im OP, die Administration im Krankenhaus und anderen Gesundheitseinrichtungen, die Notfallmedizin oder die Medizintechnik. Aber auch abseits von Krankenhäusern und Kliniken kommen PAs zum Einsatz, beispielsweise bei der Unterstützung von Ärzten im niedergelassenen Bereich und in der ländlichen Gesundheitsversorgung. „Egal ob auf dem Land oder in Kliniken, durch PAs kann die allgemeine Versorgungsqualität verbessert werden“, meint Prof. Dr. Sesselmann und fügt an, dass dieser Beruf durchaus auch als Alternative zum Medizinstudium in Betracht kommen kann.
Mehr Informationen zu den Studiengängen sind auf der Website unter www.oth-aw.de/pa erhältlich. Eine Bewerbung ist ab sofort möglich.
Bericht: OTH Amberg-Weiden