AMBERG-SULZBACH. Im Landkreis Amberg-Sulzbach haben am Sonntag planmäßig die Corona-Impfungen begonnen. Die 83 Jahre alte Marga Weiß aus Sulzbach-Rosenberg war um kurz nach 8 Uhr die erste, die im Impfzentrum im Landkreis-Cultur-Centrum (LCC) in Sulzbach-Rosenberg mit dem Impfstoff von Biontech/Pfizer geimpft wurde. Bereits eine halbe Stunde davor nahmen die zwei mobilen Impfteams den Impfstoff aus den Händen von Landrat Richard Reisinger und Dr. Michael Scherer, dem ärztlichen Leiter des BRK-Impfzentrums in Sulzbach-Rosenberg, entgegen, und machten sich damit auf den Weg nach Auerbach, um dort Bewohner und Beschäftigte in Seniorenheimen zu impfen.
Einen Tag zuvor, am zweiten Weihnachtsfeiertag, wurde der Impfstoff für die Oberpfalz nach Nabburg geliefert. Von dort wurden die ersten 100 Dosen für den Landkreis Amberg-Sulzbach abgeholt und ins Impfzentrum nach Sulzbach-Rosenberg transportiert.
Die Verimpfung erfolgt zunächst vorrangig über die mobilen Impfteams in stationären Alten- und Pflegeeinrichtungen. „Bis zum 1. Januar werden wir im Amberg-Sulzbacher Land die drei Krankenhäuser mit Impfstoffen beliefern sowie mit den mobilen Impfteams in Stadt und Landkreis 10 stationäre und 3 ambulante Einrichtungen mit Corona-Schutzimpfungen versorgen“, berichtete die Leiterin des BRK-Impfzentrums in Sulzbach-Rosenberg, Eileen Hauenstein. Damit habe man es geschafft, die Wünsche aller Einrichtungen der höchsten Prioritätsstufe, die Impfbereitschaft noch in diesem Jahr angemeldet hatten, zu erfüllen, ergänzte BRK-Kreisgeschäftsführer Sebastian Schaller.
„Jeder zweite Corona-bedingte Todesfall in Deutschland wird gegenwärtig bei den über 80-Jährigen verzeichnet. Diese leben sehr häufig in Senioren- oder Pflegeeinrichtungen, wo das Infektionsgeschehen besonders kritisch ist. Da versteht es sich von selbst, dass diese besonders betroffenen Menschen vordringlich vor dieser Krankheit geschützt werden müssen“, betonte Landrat Richard Reisinger beim Startschuss der Corona-Impfungen.
Der Landkreischef dankte seinen Mitarbeitern des Landratsamtes und dem Team des BRK-Impfzentrums in Sulzbach-Rosenberg für deren Engagement. „Die Impfungen sind ein wichtiger Mosaikstein im Kampf gegen die Pandemie. Es war ein unglaublicher Kraftakt, das Impfzentrum in Sulzbach-Rosenberg in kürzester Zeit aufzubauen. Nur gemeinsam konnten wir das schaffen.“ Trotz des vorhandenen Impfstoffs stehen uns allen herausfordernde Monate bevor und dürfen wir nicht nachlässig werden, sagte Landrat Richard Reisinger. Das Gebot heißt weiterhin: Abstand halten, Maske tragen und Hygieneregeln einhalten. Auch um eine Reduzierung unserer Kontakte werden wir fürs Erste noch nicht umhinkommen. Jedem müsse klar sein: Wir haben Corona noch nicht besiegt, so der Landkreischef.
Hintergrund:
Bayernweit gibt es 99 Impfzentren. Laut des Bayerischen Gesundheitsministeriums sind mehr als 2.000 Freiwillige in allen Impfzentren beschäftigt. Neben medizinischem Fachpersonal sowie Verwaltungs- und Sicherheitspersonal werden in den Impfzentren rund 500 Ärzte im Wechseldienst eingesetzt. Insgesamt hatten sich rund 6.000 Ärzte bei der Kassenärztlichen Vereinigung Bayerns (KVB) zur Unterstützung in den Impfzentren und mobilen Teams gemeldet.
Im Freistaat sollen täglich 30.000 Impfungen vorgenommen werden, sofern ausreichend Impfstoff dafür geliefert wird. Im Impfzentrum in Sulzbach-Rosenberg sind täglich 300 Impfungen möglich plus 100 weitere durch die mobilen Impfteams. Auch im Impfzentrum in Amberg kann die gleiche Anzahl an Impfungen vorgenommen werden.
Bericht: Landratsamt Amberg-Sulzbach