Stadt Amberg ist größter kommunaler Waldbesitzer in der Oberpfalz und Niederbayern – Stadträtinnen und Stadträte über Maßnahmen informiert
AMBERG. „Der Wald ist elementarer Lebensraum für Mensch und Tier. Er hat eine unschätzbare Bedeutung für uns alle. Er schenkt uns Sauerstoff, sauberes Wasser und speichert CO2 in großen Mengen. Er liefert uns den Rohstoff Holz und ist gleichermaßen Auftankstation für die Seele. Aus der Vielzahl der Funktionen ergibt sich für uns als Stadtforstamt eine facettenreiche Verantwortung“, veranschaulichte der städtische Forstamtsleiter Martin Seits bei einer Informationsfahrt mit den Amberger Stadträtinnen und Stadträten zum Thema „Klimawald Amberg“.
Aufgrund der Diskussionen über Erderwärmung, Klimawandel und CO2 Ausstoß erläuterten Martin Seits und seine Kollegen die Wichtigkeit, die Bewirtschaftung und den Umbau der stadteigenen Wälder. Besichtig wurden die natürliche Verjüngung im Baumannwald, die künstliche Verjüngung im Bürgerspitalwald, Wasser und Biotope im Hüttenhof sowie der Mariahilfberg, als Musterbeispiel für den Wald der Zukunft. Dabei wurde deutlich, dass die Stadt Amberg als größter kommunaler Waldbesitzer in der Oberpfalz und Niederbayern Stolz auf die Bedeutung seiner Wälder sein kann.
Seit Jahrhunderten trägt die Forstwirtschaft durch eine nachhaltige Bewirtschaftung und durch Neubegründung von Wäldern zur Stabilisierung des Klimas bei. Diesen Beitrag zum aktiven Klimaschutz will das Stadtforstamt verstärken. Im Leprosenholz stellte der zuständige Revierleiter Pascal Kölbl beispielsweise die künstliche Verjüngung nach dem Borkenkäferbefall im Jahre 2017 detailliert vor. Dabei ging es um den Umbau von Borkenkäfer-, sturm- und klimaanfällige, meist fichtendominierte Reinbestände zu stabilen, strukturreichen und standortgemäßen Mischwäldern.
Wärmeliebende Sorbus-Arten sind hierbei stabilisierende und zukunftsweisende Baumarten. Auch die Tanne als Beispiel spielt aufgrund ihrer hohen Schattentoleranz und Konkurrenzfähigkeit im naturnahen Waldbau eine wichtige Rolle. Ihr tiefreichendes Wurzelsystem verschafft eine hohe Standfestigkeit und trotz Klimawandel eine gute Wasserversorgung. Im Leprosenholz wurden 800 Elsbeeren, 250 Mehlbeeren, 200 Speierling und 350 Vogelkirschen gepflanzt.
Fakten zum Amberger Stadtwald:
Der Amberger Stadtwald dehnt sich in einem Radius von 10 Kilometern von Ursensollen bis Högling und von Pursruck bis Wolfsbach rund um Amberg aus. Er untergliedert sich in die drei Betriebsverbände Stadtkammerwald (Größe 1200 Hektar, jährliche Holzernte 4400 Kubikmeter), Bürgerspitalstiftungswald (720 ha, 5000 m³) und Quellschutzwald (180 ha, 600 m³). Zwei Revierleiter, ein Innendienstbeamter und vier Waldarbeiter kümmern sich um den Forstbetrieb. Dazu kommen weitere Sonderfunktionen: Teichwirtschaft (10 Hektar), Waldverarbeitung (70 Tiere), Waldführungen, Umsetzung Ökokonto, Förderanträge und Flächenbewertungen. Der Stadtwald bindet jährlich zwischen 11 und 13 Tonnen CO2 pro Hektar.
Bericht: Stadt Amberg