Vor 50 Jahren wurde die Weltzeituhr auf dem Berliner Alexanderplatz eingeweiht. Zum Jubiläum hat sich ZDF-Autor Christhard Läpple auf die Suche nach den Geschichten rund um den Alex gemacht – mit Fernsehturm, Brunnen, Kaufhaus und eben der Weltzeituhr. Seine Dokumentation „So tickt der Alex – 50 Jahre Berliner Weltzeituhr“ ist in der ZDFmediathek bereits zu sehen und wird am Freitag, 4. Oktober 2019, 17.45 Uhr, im ZDF ausgestrahlt.
Filmaufnahmen vom Alex gibt es schon aus der Kaiserzeit. In den Zwanzigerjahren wurde er zum Symbol für modernes, hektisches Großstadtleben. Alfred Döblins Bestsellerroman „Berlin Alexanderplatz“ von 1929 und dessen Verfilmung mit Heinrich George zwei Jahre später machten den Platz und seine Bedeutung für Berlin weltweit bekannt. In Nazideutschland wurde der Alex dann für Naziaufmärsche missbraucht – und bei der Befreiung Berlins schwer beschädigt.
Im Oktober 1969 eröffnete die DDR ihren „neuen“ Alexanderplatz: ein Prestige- und Paradeplatz, der Weltniveau verkörpern und zum Stolz des Staates werden sollte. Mittendrin die Weltzeituhr, die seitdem alles erlebt hat: Aufmärsche, Feste, Demonstrationen. So bekannt die Weltzeituhr ist, so unbekannt blieben Erbauer und Erfinder: Erich John, der Designer, und Hans-Joachim Kunsch, der Kunstschmied, erzählen in der Dokumentation, wie die Weltzeituhr im Musterland der Planwirtschaft nach nur neun Monaten Bauzeit zum bekanntesten Treffpunkt der Hauptstadt wurde.
Nach dem Ende der DDR wurden neue Pläne für den ganzen Platz vorgestellt. Am Alex sollten Wolkenkratzer wie in New York entstehen. Versprochen wurde viel, gebaut wurde nichts. Die Berliner sagten schon immer, der Alex ist „keen Platz, sondern eene Jejend“. Christhard Läpple hat Menschen und Archive besucht, die den Zuschauern den Alex näherbringen.
Bericht: ZDF