BAYERN. Im Rahmen der diesjährigen europaweiten Schwerverkehrskontrollen ‚Truck&Bus‘ vom 13. Oktober 2022, 6 Uhr, bis zum 14. Oktober 2022, 6 Uhr, hat die Bayerische Polizei zahlreiche Verstöße festgestellt. Bayerische Polizistinnen und Polizisten nahmen von Donnerstag auf Freitag 2.248 Lkw und Busse genau unter die Lupe. Bei 688 Fahrzeugen und Fahrern stellten die Beamten zum Teil mehrere Verstöße fest (2021: 996). In 24 Fällen handelte es sich um Gefahrguttransporter (2021: 32). „Nach wie vor halten sich zu viele Lkw-Fahrer trotz hoher Unfallgefahren nicht an die Regeln oder sind mit defekten Fahrzeugen unterwegs“, erklärte Bayerns Innenminister Joachim Herrmann. „Konsequente Lkw-Kontrollen sind deshalb weiterhin notwendig.“ Laut Herrmann ist besonders bedenklich, dass in 45 Fällen (2021: 43 Fälle) die Weiterfahrt aufgrund gravierender Mängel untersagt werden musste, beispielsweise wegen defekten Bremsen, mangelhaften Reifen oder wegen massiven Überschreitungen der Lenkzeit.
Wie Herrmann erläuterte, zeigt auch die Unfallstatistik die Notwendigkeit konsequenter Lkw-Kontrollen. 2021 gab es bayernweit 17.129 Verkehrsunfälle mit Lkw oder Bussen (+9,1 Prozent im Vergleich zu 2020). Dabei kamen 103 Menschen ums Leben (-13,6 Prozent im Vergleich zu 2020). Im ersten Halbjahr 2022 gab es trotz eines Rückgangs der Lkw-Unfälle um 1,7 Prozent auf Bayerns Straßen mit 47 tödlich Verunglückten mehr Tote (1. Halbjahr 2021: 42). Rund drei Viertel dieser Verkehrsunfälle wurden von den Lkw-Fahrern selbst verursacht, beispielsweise durch Fehler beim Abbiegen, fehlenden Sicherheitsabstand, nicht angepasste Geschwindigkeit sowie Übermüdung, Ablenkung oder erhebliche technische Mängel. Dass Lkw-Unfälle für beinahe ein Viertel der insgesamt im Straßenverkehr getöteten Personen verantwortlich sind, bei einem Anteil von nur etwa vier Prozent an allen Verkehrsunfällen, verdeutlicht nach Herrmanns Worten die Gefährlichkeit.
Der Innenminister setzt bei den verstärkten Kontrollen auf modernste Technik, beispielsweise spezielle Geräte zur Auswertung der Lenk- und Ruhezeiten, digitale Abstandsmessgeräte oder mobile Lkw-Waagen. Dazu kommt eine enge Zusammenarbeit mit weiteren Kontrollexperten wie dem Bundesamt für Güterverkehr, dem Zoll sowie den zuständigen Veterinär- und Gewerbeaufsichtsämtern. „Außerdem erproben wir seit Jahresmitte in Oberfranken ein neues hochmodernes Kontrollfahrzeug mit Spezialtechnik“, ergänzte Herrmann. Die Technik erlaube eine Kontrolle während der Fahrt. Lkw-Fahrer müssen währenddessen nicht anhalten und können ihre Fahrt zunächst fortsetzen.
Bericht: Bayerisches Innenministerium