BAYERN. Innenminister Joachim Herrmann und die Gemeinschaftsaktion ‚Sicher zur Schule – Sicher nach Hause‘ nehmen die bayernweite Schuleinschreibung 2022 für Erstklässler im März für einen Appell zum Anlass. „Nutzen Sie die Zeit bis zum ersten Schultag, um mit ihren künftigen Abc-Schützen den Schulweg einzuüben“, erklärte Herrmann. „Viele Kommunen haben dafür spezielle Schulwegpläne erarbeitet, die sehr hilfreich sind.“ Wolfgang Prestele, der Geschäftsführer der Gemeinschaftsaktion, ergänzte: „Entscheidend ist, insbesondere die Gefahrenstellen in den Blick zu nehmen und den Kindern Wege aufzuzeigen, diese soweit möglich zu umgehen.“
Außerdem wollen Herrmann und Prestele mehr engagierte Helferinnen und Helfer für die Sicherheit auf Bayerns Schulwegen gewinnen. „Das Engagement lohnt sich: Seit Jahrzehnten ist in Bayern an keinem von einem Schulwegdienst betreuten Übergang jemals ein schwerer oder gar tödlicher Schulwegunfall passiert“, so der Innenminister. Laut Prestele besteht derzeit aber bayernweit ein Bedarf von etwa 5.000 zusätzlichen Schülerlotsen, Schulweghelfern, Schulbuslotsen und -begleitern. Die Zahl der Ehrenamtlichen sei wohl auch coronabedingt von mehr als 30.000 auf nun knapp 25.000 zurückgegangen. „Informationen über den Schulwegdienst und den konkreten Bedarf gibt es bei der örtlichen Polizei, den Schulen und den Verkehrswachten vor Ort“, erläuterte Prestele.
Herrmann wies darauf hin, dass vor allem Schulanfänger im Straßenverkehr besonders gefährdet sind. Gerade den ABC-Schützen, die im September erstmals in die Schule kommen, fehle noch die Erfahrung und das Gefahrenbewusstsein. Außerdem werden sie leicht übersehen, wenn sie die Straße überqueren wollen. „Der möglichst sichere Schulweg ist ein wichtiger Schwerpunkt in unserem Verkehrssicherheitsprogramm 2030 ‚Bayern mobil – sicher ans Ziel'“, machte Herrmann deutlich. Die Zahl der Schulwegunfälle stieg nach seinen Worten gegenüber 2020, als es aufgrund von Home-Schooling und Schulschließungen zu deutlich weniger Schulwegunfällen gekommen war, um gut elf Prozent auf 458. Dabei wurden 500 Schulkinder verletzt. Erfreulicherweise ereignete sich 2021 auf Bayerns Straßen kein tödlicher Schulwegunfall (2020: 1).
Nähere Informationen zum Bayerischen Verkehrssicherheitsprogramm sind unter www.sichermobil.bayern.de abrufbar, zur Gemeinschaftsaktion ‚Sicher zur Schule – sicher nach Hause‘ unter www.sicherzurschule.de.
Bericht: Bayerisches Innenministerium