REGENSBURG. Am Montagabend kam es zu gewalttätigen Handlungen durch eine Personengruppe auf dem Regensburger Domplatz. Aus der Gruppe heraus wurden u.a. Pflastersteine auf Polizeibeamte geworfen. Die Kriminalpolizeiinspektion Regensburg hat die Ermittlungen aufgenommen.
Am Montag, den 19. August 2019, kurz vor 21.00 Uhr, meldeten mehrere Passanten eine randalierende Personengruppe am Domplatz in Regensburg. Diese würden Flaschen zerschlagen, laut Musik abspielen, Alkohol konsumieren, herum schreien und, so wurde es beschrieben, „sich aufführen“. Auch körperliche Auseinandersetzungen seien beobachtet worden.
Eine Streife der Polizeiinspektion Regensburg Süd traf kurz darauf am Domplatz ein, um die Störungen zu unterbinden. Dazu sollten auch die Identitäten der Personen festgestellt und sie im Anschluss des Platzes verwiesen werden. Die Gruppe zeigte sich aggressiv und aus der Menge heraus wurden Polizeibeamte beleidigt.
Ein 20-jähriger Mann mit irakischer Staatsangehörigkeit flüchtete vom Domplatz in Richtung Kornmarkt und beschädigte dabei einen geparkten Streifenwagen. Er konnte nach kurzer Verfolgung durch Polizeibeamte zu Boden gebracht und festgenommen werden. Seine 21-jährige deutsche Freundin versuchte dies zu verhindern, indem sie auf die Beamten körperlich einwirkte. Auch sie wurde daraufhin festgenommen. Der 20-Jährige wurde zur Unterbindung weiterer Straftaten über Nacht in Sicherheitsgewahrsam genommen und am Dienstagmorgen entlassen. Die 21-Jährige wurde nach Abschluss der polizeilichen Maßnahmen ebenfalls entlassen. Während der Festnahme wurden die Beamten von einem noch Unbekannten mit Schuhen und einem Mobiltelefon beworfen.
Ebenfalls kam es zu mehreren Pflastersteinwürfen gegen Polizeibeamte, Polizeifahrzeuge und geparkte Fahrzeuge Unbeteiligter. Ein Beamter wurde durch einen Steinwurf am Oberkörper getroffen. Er wurde, wohl Dank seiner Schutzweste, nicht verletzt.
Ein 17-jähriger Iraker wurde wegen u.a. des Verdachts des Landfriedensbruchs, tätlichen Angriffs auf Polizeibeamte und Beleidigung vorläufig festgenommen. Er wurde am Dienstagnachmittag auf Antrag der Staatsanwaltschaft Regensburg dem Ermittlungsrichter vorgeführt.
Insgesamt werden derzeit Ermittlungen gegen 11 Beschuldigte im Alter von 16 bis 32 Jahren geführt. Davon fünf Personen mit deutscher und sechs Personen mit irakischer Staatsangehörigkeit. Neun von ihnen haben ihren Wohnsitz in Stadt- oder Landkreis Regensburg, eine Person im Landkreis Schwandorf und eine weitere Person im Landkreis Tirschenreuth.
Von den randalierenden Personen wurden mehrere Verdächtige durch den Einsatz von Pfefferspray leicht verletzt. Sie wurden einer medizinischen Behandlung zugeführt.
Nach derzeitigem Stand wurde circa ein Dutzend Fahrzeuge beschädigt. Darunter zwei Polizeifahrzeuge, mehrere geparkte Privatautos und ein geparkter Roller. Der dadurch entstandene Sachschaden beläuft sich ersten Schätzungen zufolge auf mehrere tausend Euro.
In enger Abstimmung mit der Staatsanwaltschaft Regensburg hat die Kriminalpolizeiinspektion Regensburg die Ermittlungen aufgenommen. Dazu werden auch Body-Cam-Aufzeichnungen von eingesetzten Polizeibeamten ausgewertet.
Bericht: Polizeipräsidium Oberpfalz / Kripo Regensburg