REGENSBURG. Am Sonntagabend wurde eine Zivilstreife der Polizei wegen verdächtigen Wahrnehmungen in den Regensburger Stadtosten gerufen. Im Laufe des Einsatzes wurden die drei Beamten aus einer Personengruppe heraus attackiert. Am Montag erließ der Ermittlungsrichter Haftbefehl u.a. wegen versuchten Totschlags gegen zwei Tatverdächtige.
Am Sonntagabend, 10.03.2019, wurde eine Streife der Zivilen Einsatzgruppe Regensburg in das Regensburger Ostenviertel gerufen. Ein Anwohner beschwerte sich u.a. über laute Musik und möglicherweise sollte auch Rauschgift konsumiert worden sein. Als die drei Beamten gegen 20.30 Uhr eintrafen, stießen sie unmittelbar vor dem Anwesen auf eine vierköpfige Personengruppe. Diese sollte im Zusammenhang mit der Mitteilung einer Kontrolle unterzogen werden.
Im Laufe dieser Kontrolle leistete ein noch unbekannter Mann Widerstand und flüchtete. Die Beamten nahmen die Verfolgung auf, in deren Verlauf es zu verschiedenen Gewaltanwendungen durch die Gruppe gegen die Streifenbesatzung kam. Unter anderem soll ein 28-jähriger Beamter am Boden liegend im Kopf- bzw. Oberkörperbereich attackiert worden sein. Ein 26-jähriger Beamter soll u.a. mehrfach ins Gesicht geschlagen worden sein. Auch gegen den dritten Beamten wurde körperliche Gewalt angewandt.
Unter Hinzuziehung starker Unterstützungskräfte konnten zwei 23- bzw. 25-jährige Hauptverdächtige identifiziert und festgenommen werden. Zudem wurde ein 48-jähriger Mann kurzzeitig festgenommen. Er wird beschuldigt, mindestens einen nachträglich eintreffenden Polizisten tätlich angegriffen zu haben.
Die drei Zivilbeamten mussten jeweils mit Rettungswägen in Krankenhäuser verbracht werden und sind bis auf weiteres nicht dienstfähig. Sie erlitten zum Teil u.a. Prellungen und Gehirnerschütterungen. Zwei von ihnen mussten über Nacht stationär in einem Krankenhaus behandelt werden.
Die beiden Hauptverdächtigen wurden am Montagabend dem Ermittlungsrichter vorgeführt. Dieser erließ auf Antrag der Staatsanwaltschaft Regensburg gegen beide Haftbefehle u.a. wegen versuchten Totschlags. Die beiden Männer sollten daraufhin in Justizvollzugsanstalten eingeliefert werden. Der 25-Jährige konnte eingeliefert werden, während der 23-Jährige einen günstigen Moment nach der Vorführung nutzte, sich losriss und aus einem Fenster im ersten Obergeschoss des Amtsgerichts Regensburg sprang. Dabei zog er sich schwere Verletzungen an den Beinen zu. Er wurde in ein Krankenhaus eingeliefert.
Die umfangreichen weiteren Ermittlungen werden durch die Kriminalpolizeiinspektion Regensburg geführt. Sie benötigt dafür noch dringend Zeugenhinweise. Aufgrund der Uhrzeit und Örtlichkeit ist es möglich, dass Zeugen das Geschehen beobachtet haben.
Deshalb fragt die Polizei:
- Wer hat am vergangenen Sonntag, 10.03.2019, zwischen 20 und 21 Uhr, im Bereich der Haymostraße/Straubinger Straße, Handlungen oder Personen beobachtet, die im Zusammenhang mit dem Geschehen stehen könnten?
- Wer kann Hinweise auf die flüchtende Person geben?
Hinweise nimmt die Kriminalpolizei Regensburg unter der Telefonnummer 0941/506-2888 entgegen
Polizeipräsidium Oberpfalz / Kripo Regensburg