Innenminister Herrmann: Polizei soll Amokläufer sofort stoppen

Mann mit Pistole
Symbolbild

BAYERN. Mit Blick auf das schreckliche Schulmassaker im US-Bundesstaat Texas und das Vorgehen der dortigen Polizei erklärt der Vorsitzende der Innenministerkonferenz (IMK), Bayerns Innenminister Joachim Herrmann: „Mit der Einsatztaktik der Polizei bei Amokläufen hat sich die Innenministerkonferenz in den vergangenen Jahren mehrfach befasst. Bereits nach dem Amoklauf in Erfurt 2002 haben die Polizeien aller Bundesländer ihre Einsatzkonzeptionen umgestellt und einheitliche Standards eingeführt. Seitdem haben die ersten an einem Tatort eintreffenden Polizeikräfte den klaren Auftrag, nach Möglichkeit sofort den Amokläufer zu stoppen, um weitere Opfer zu verhindern. Es kann nicht auf das Eintreffen von Spezialkräften gewartet werden.“

Wie Herrmann erläuterte, trainiert deshalb der Streifendienst der Bayerischen Polizei gezielt und intensiv das Vorgehen bei lebensbedrohlichen Einsatzlagen. Jedes Polizeipräsidium müsse regelmäßig Übungen für alle Polizistinnen und Polizisten durchführen. „Ebenfalls wichtig ist eine effektive Bewaffnung und Schutzausstattung“, erklärte der Innenminister. In den vergangenen Jahren habe der Freistaat mehr als 120 Millionen Euro in die Ausstattung der bayerischen Polizeikräfte investiert. „Neben einer hochwirksamen ballistischen Schutzausrüstung mit Helmen und Schutzwesten haben wir alle Einsatzkräfte mit neuen Dienstpistolen ausgerüstet“, so Herrmann. Die neue SFP9 habe im Vergleich zur damaligen Dienstpistole P7 eine beinahe doppelt so hohe Magazinkapazität. Herrmann: „Darüber hinaus haben wir ab dem Jahr 2019 für die Bayerische Polizei sukzessive rund 900 Kompakt-Gewehre FN SCAR-L beschafft, ergänzend zur neuen Dienstpistole SFP9 und zur Maschinenpistole MP5.“

Als ebenfalls unverzichtbar bezeichnete der Innenminister die auf die örtlichen Gegebenheiten zugeschnittenen Sicherheitskonzepte an Schulen: „Diese werden von den Schulen in enger Absprache mit der Polizei ständig fortentwickelt. Auch die Zusammenarbeit mit den Rettungs- und Hilfsdiensten wird regelmäßig geübt.“

Bericht: Bayerisches Innenministerium