AMBERG-SULZBACH. Ein Riesen-Kran musste her, damit die massiven „Kühlschränke“ an Ort und Stelle gehievt werden konnten. An der Walter-Höllerer-Realschule in Sulzbach-Rosenberg sind die Luftreiniger angekommen. Stellvertretend für die anderen Landkreisschulen überzeugte sich Landrat Richard Reisinger vor Ort von der Funktionalität der neuen Anti-Corona-Geräte.
Die Ausstattung mit Luftreinigern werde durch ein Förderprogramm der Bayerischen Staatsregierung bezuschusst, stelle aber dennoch mit 50 Prozent Eigenanteil beim Landkreis eine erhebliche Investition für die möglichst lange Sicherstellung eines Präsenzbetriebs dar, erläuterte Richard Reisinger dem zuständigen Realschuldirektor Martin Zimmermann. „Lüften bzw. ein Luftaustausch bleibt aber natürlich ein entscheidender Aspekt im Hygienekonzept der Schulen. Luftreiniger stellen einen wesentlichen Baustein zur Vermeidung bzw. Minimierung des Infektionsrisikos dar.“
Grundsätzlich sei die Ausstattung abhängig von der vorhandenen Situation. So verfüge etwa die Walter-Höllerer-Realschule im neu sanierten Hauptgebäude bereits über eine Lüftungsanlage, die einen Einsatz von Luftreinigern nicht erforderlich mache. Alle Räume, in denen keine moderne Lüftungsanlage mit CO2-Überwachung vorhanden ist, wurden jetzt pünktlich zum Schulstart mit leistungsfähigen und leisen Geräten zur Filterung der Raumluft ausgestattet. „Ein Luftaustausch durch regelmäßiges Lüften kann damit allerdings nicht entfallen. Zusätzlich werden derzeit noch in allen Räumen ohne Lüftung CO2-Ampeln installiert“, kündigte Zimmermann an.
Damit sollte zusammen mit einer gesteigerten Impfrate bei Lehrkräften und älteren Schülern sowie der umfassenden Durchführung regelmäßiger Tests ein Höchstmaß an Sicherheit für die Aufrechterhaltung des Schulbetriebs mit Präsenzunterricht erreicht werden, resümierte Reisinger abschließend gemeinsam mit dem Schulleiter.
Die Investitionen für die Landkreisschulen sind vom Kreisausschuss abgesegnet. Das Gremium genehmigte die hierbei anfallenden über- bzw. außerplanmäßigen Ausgaben von rund 242.000 Euro bei den jeweiligen Haushaltsstellen. Die Förderung werde bis zu 50 Prozent der zuwendungsfähigen Ausgaben gewährt und sei auf höchstens 1.750 Euro je förderfähigem Raum (Klassen- und Fachräume sowie Lehrerzimmer) begrenzt.
Hier die Landkreisübersicht:
Walter-Höllerer-Realschule: 6 Fachräume und 6 Klassenzimmer im Nebengebäude, das nicht generalsaniert wurde, also 12 Luftreinigungsgeräte mit 4.100 Euro je Luftreinigungsgerät, ergibt hier 49.200 Euro brutto.
Herzog-Christian-August-Gymnasium: 15 Fachräume, 10 Klassenzimmer und 1 Lehrerzimmer, also 26 Luftreinigungsgeräte, Kostenaufwand inklusive Transport und Fracht 4.100 Euro je Luftreinigungsgerät, ergibt 106.600 Euro brutto.
Berufsfachschule für Ernährung und Versorgung, Kinder- und Sozialpflege Sulzbach-Rosenberg: 11 Fachräume, 9 Klassenräume und 1 Lehrerzimmer, davon sind bereits 3 Klassenzimmer mit Luftreinigungsgeräten ausgerüstet (2. Förderabschnitt). Es verbleiben zur Beschaffung 11 Fachräume, 6 Klassenzimmer, 1 Lehrerzimmer, also insgesamt 18 Luftreinigungsgeräte. Kostenaufwand inklusive Transport und Fracht zum Aufstellungsort 4.100 Euro je Luftreinigungsgerät, ergibt hier 73.800 Euro brutto.
Sonderpädagogisches Förderzentrum Sulzbach-Rosenberg: Automatische Lüftungsanlage eingebaut, kein Bedarf.
Landwirtschaftsschule Amberg: 1 Fachraum, 1 Klassenzimmer und 1 Lehrerzimmer, also 3 Luftreinigungsgeräte, Kostenaufwand inklusive Transport und Fracht 4.100 Euro je Luftreinigungsgerät, ergibt 12.300 Euro brutto.
Daraus bilanziere sich nach abschließender Mitteilung des Landratsamtes, für die untersuchten fünf Schulen des Landkreises Amberg-Sulzbach ein Gesamtinvestitionsvolumen von voraussichtlich 241.900 Euro brutto. Abzüglich der in Aussicht gestellten Förderung von rund 103.250 Euro verbleibe eine Eigenleistung des Kreises von voraussichtlich 138.650 Euro brutto. An jährlichen Wartungskosten werden pro Luftreinigungsgerät circa 300 Euro/Jahr erwartet, für 59 Stück also rund 17.700 Euro.
Bericht: Landratsamt Amberg-Sulzbach