Love Scamming: Große Liebe führt zu enormen Schaden

Symbolbild Online-Dating (Quelle: Pixabay)
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LKR. TIRSCHENREUTH. Eine Frau lernte vor mehreren Monaten über eine bekannte Dating-Plattform einen Mann kennen. Statt der großen Liebe erhielt sie nun einen erheblichen Vermögensschaden.
Im März diesen Jahres lernte eine 59-jährige Frau aus dem Landkreis Tirschenreuth einen Mann über eine Dating-App kennen. Nachdem gegenseitige Sympathie aufkam, erfolgte eine rege Kommunikation der beiden über einen Messenger-Dienst. Nach einiger Zeit kam es zum Eheversprechen des Mannes an die Frau, obwohl sich beide noch nie gesehen hatten. Der bislang unbekannte Mann gab der Frau gegenüber an, dass er nicht zu ihr reisen kann, weil er im Ausland überfallen und ausgeraubt worden wäre. Da er keine Papiere mehr habe, sitze er nun fest. Um ihrem „Zukünftigen“ zu helfen, übermittelte die Frau ihm Codes von Gutscheinkarten und überwies auch mehrfach Geld auf verschiedene deutsche sowie ausländische Konten. Insgesamt führte das die Frau zu einem Vermögensschaden in fünfstelliger Höhe.
Die Kriminalpolizeiinspektion Weiden i.d.OPf. hat dazu die weiteren Ermittlungen aufgenommen.

Bei dieser Masche handelt es sich um sogenanntes „Love Scamming“. Die Folgen sind sowohl emotional als auch finanziell häufig drastisch. Wie kann also mit dieser Betrugsmasche umgegangen werden und wie kann man sich davor schützen?

Die Polizei rät dazu:

  • Überprüfen Sie die Kontaktadresse bzw. den Chatnamen des Täters auf ungewöhnliche Zeichen. Beispielsweise Prozentzeichen deuten auf eine Schadsoftware hin, die der Täter mitversenden möchte. Geben Sie den Namen bei Suchmaschinen ein. Eventuell erhalten Sie Hinweise darauf, dass der Name bereits für Scamming verwendet wird.
  • Lassen Sie sich von Bildern der Scammer nicht täuschen: Frauen locken häufig mit schönen Fotos, auf denen sie nur knapp bekleidet sind; Männer benutzen oft Bilder in Uniform. In den wenigstens Fällen sind die Fotos mit den echten Personen identisch.
  • Werden Sie wachsam, wenn der „Partner“ von Geschäftsreisen oder familiären Problemen erzählt und dabei insbesondere nach Westafrika, Russland oder Südostasien reisen muss.
  • Übergeben Sie niemals Geld an Personen, die sie noch nie persönlich getroffen haben: Gesundes Misstrauen ist keine Unhöflichkeit!
  • Wenn Sie Opfer eines solchen Betrugs geworden sind, sichern Sie alle Mails und Chat-Texte und lassen Sie sich dabei von Angehörigen oder der Polizei helfen. Brechen Sie jeglichen Kontakt zum Täter ab.
  • Rufen Sie im Zweifel immer den Polizeinotruf unter der 110 an bzw. erstatten Sie in jedem Fall Anzeige, wenn Sie betrogen worden sind.

Angehörige und Freunde spielen bei diesem Phänomen – ähnlich wie bei anderen Formen des Callcenterbetrugs (Enkeltrick oder falsche Polizeibeamte) – eine wichtige Rolle. Aus diesem Grund sollen auch ihnen Verhaltenstipps an die Hand gegeben werden, um frühzeitig auf Betroffene einwirken zu können.

Die Polizei rät daher:

  • Seien Sie wachsam, wenn ein Freund oder ein Angehöriger von Internetbekanntschaften oder der „neuen Internet – Liebe“ erzählt und Geld an denjenigen überweisen soll.
  • Im Falle, dass jemand von Ihnen einen Geldbetrag erbittet, vergewissern Sie sich, warum er diesen benötigt und an wen das Geld überwiesen werden soll.
  • Sprechen Sie Verwandte oder Freunde an, wenn Sie den Verdacht haben, dass der Betroffene möglicherweise einem Internetbetrüger zum Opfer fallen könnte oder gefallen ist.
  • Verständigen Sie zusammen mit dem Betroffenen die Polizei, wenn Zweifel aufkommen oder rufen Sie in akuten Situationen den Polizeinotruf 110.


Bericht: Polizeipräsidium Oberpfalz / Kripo Weiden