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Landrat Reisinger besucht „Mitfahrbankerl“ und „Barrierefreies Imkern“

Nachhaltige Projektideen realisiert – neue gesucht

Mitfahrbankerl Poppenricht: Per Anhalter durch die Gemeinde. Mithilfe der Mitfahrbankerl in Poppenricht können Menschen ohne Auto dennoch mobil sein. Das Angebot wird v.a. von älteren Menschen sehr gut angenommen. Landrat Richard Reisinger und Bürgermeister Roger Hoffmann machten sich an einer der insgesamt 7 Mitfahrbankerl im Gemeindebereich selbst ein Bild
Foto: Christine Hollederer

AMBERG-SULZBACH. Das Thema Nachhaltigkeit ist dem Landkreis Amberg-Sulzbach wert und teuer. 50.000 Euro stellt der Kreistag jährlich für die Umsetzung des Leitbildes „Deine Zukunft 2030. Amberg-Sulzbach“ in den Haushalt ein.
Das Leitbild umfasst 5 Handlungsfelder, zu denen auch die Förderung von Klima- und Ressourcenschutz gehört. Vereine, Verbände oder Institutionen aus dem Landkreis Amberg-Sulzbach können nachhaltige Projektideen einbringen und Förderungen von bis zu 1.000 Euro kassieren. Über zwei Projekte, eines davon bereits in die Tat umgesetzt, informierte sich Landrat Richard Reisinger vor Ort und warb gleichzeitig dafür, weitere Ideen aus dem Landkreis für den Landkreis einzubringen. Die Förderanträge können noch bis zum 31. August 2020 gestellt werden. 

 „Innerorts mobil in der Gemeinde Poppenricht“, damit hatte sich die Gemeinde Poppenricht vergangenes Jahr um Fördergelder des Landkreises Amberg-Sulzbach beworben. Besser bekannt ist das Projekt unter dem Namen „Mitfahrbankerl“. Die Idee ist einfach:  Gerade für Menschen, die kein Auto besitzen, z.B. Senioren, kann der Einkauf, der Besuch von Verwandten oder der Gang zum Friedhof schnell zur logistischen Herausforderung werden. Die Gemeinde Poppenricht hat hierfür im Gemeindegebiet verteilt mehrere Mitfahrbankerl als Treffpunkt für spontane Fahrgemeinschaften installiert. Das Konzept setzt auf ein enges soziales Geflecht des ländlichen Raums. Landrat Richard Reisinger ist voll des Lobes für das Projekt: „So wird Energie gespart und das soziale Miteinander gefördert“. Unter seinem Vorsitz unterstützt der Nachhaltigkeitsrat des Landkreises Amberg-Sulzbach dieses Projekt mit 1.000 Euro.

Barrierefrei imkern: Bildung, Inklusion, Umwelt. Gleich drei der insgesamt fünf Handlungsfelder des Leitbilds deckt der barrierefreie Bienenlehrstand des Bienenzuchtvereins Sulzbach-Rosenberg ab. Landrat Richard Reisinger war voll des Lobes für diese Idee und das Engagement des Vereinsvorsitzenden Helmut Heuberger
Foto: Christine Hollederer

Die gleiche Fördersumme erhält der Bienenzuchtverein Sulzbach-Rosenberg nach Abschluss seines Projekts „Barrierefrei imkern“, das Menschen mit Behinderung das Honigmachen ermöglichen soll. Landkreisweit ist dies einzigartig. Dazu muss laut Vereinsvorsitzenden Helmut Heuberger der Vorplatz sowie der Eingang zum Schleuderraum am Bienenlehrstand am Feuerhof in Sulzbach-Rosenberg barrierefrei gepflastert sowie behindertengerecht eingerichtet werden. In seiner Juli-Sitzung stimmte der Nachhaltigkeitsrat zu, das Projekt mit dem Maximalbetrag von 1.000 Euro finanziell zu unterstützen. „Ein großartiges Projekt, bei dem sowohl der Inklusionsgedanke als auch die Handlungsfelder Bildung, Forschung und Wissenschaft sowie natürliche Ressourcen zur Geltung kommen“, freute sich der Landrat.

Gleichzeitig rief der Landkreischef Kommunen, Vereine und Verbände und andere Institutionen dazu auf, das Schwungrad weiterzudrehen. „Der Landkreis hat mit dem Leitbild die Leitplanken gesetzt. Nun brauchen wir kreative und innovative Landkreisbürger, die mithelfen, den eingeschlagenen Weg eines nachhaltigen Landkreises mitzugehen und das Amberg-Sulzbacher Land zukunftsfähig zu machen“, so Reisinger.

Fördergelder? So geht’s!
Bewerbungen um Fördermittel im Rahmen der Förderrichtlinie Leitbild bitte schriftlich an das Landratsamt Amberg-Sulzbach, Sachgebiet L1, Schloßgraben 3, 92224 Amberg senden. Aktuelle Anträge können noch bis zum 31. August 2020 gestellt werden.
Antragsberechtigt sind Kommunen, Institutionen, Vereine und Verbände im Landkreis Amberg-Sulzbach, die an einer Mitwirkung im Leitbildprozess interessiert sind und Maßnahmen planen, die die Ziele des Leitbildes des Landkreises unterstützen.
Die mögliche Zuwendung beträgt bis zu 80 Prozent der veranschlagten förderfähigen Projektkosten, jedoch nicht mehr als 1.000 Euro je Maßnahme. Die Entscheidung, welche Projekte gefördert werden können, trifft der Nachhaltigkeitsrat, der zweimal pro Jahr tagt.
Für die Vergabe von Fördergeldern ist entscheidend, dass die Maßnahme einen innovativen Charakter hat, sprich so noch nicht durchgeführt wurde bzw. noch nicht besteht, mit der Maßnahme noch nicht begonnen wurde und die Projekte tatsächlich zur Umsetzung der im Leitbild des Landkreises Amberg-Sulzbach festgelegten Ziele beitragen.

Das Leitbild selbst, Informationen zur Art und Höhe der Zuwendungen sowie die entsprechenden Bewerbungsformulare sind online unter www.deinezukunft-as.de unter „Kontakt“ abrufbar. Auf dieser Internetseite werden auch bereits geförderte Projekte vorgestellt und während ihrer Realisierung begleitet.
Informationen können auch per Mail an leitbild@amberg-sulzbach.de oder telefonisch unter 09621 39-159 abgefragt werden.

Leitbild-Prozess? Was steckt dahinter?
Das Leitbild des Landkreises Amberg-Sulzbach fußt auf 5 Handlungsfeldern: 1. Klimawandel und zukunftsfähige Energien, 2. Bildung, Forschung und Kultur, 3. Sozialer Zusammenhalt, 4. Natürliche Ressourcen sowie 5. Wirtschaft und Tourismus.

Nachhaltigkeitsrat? Was ist das?
Der Nachhaltigkeitsrat achtet auf eine ganzheitliche Weiterentwicklung des Landkreises Amberg-Sulzbach und ist ein beratendes Gremium für den Kreistag, das über die Nachhaltigkeitsaktivitäten der Region informiert und diese steuert. Die Mitglieder werden durch den Kreistag auf Vorschlag des Landrats berufen. Der Nachhaltigkeitsrat setzt sich aus maximal 20 Mitgliedern zusammen. Neben dem Vorsitzenden Landrat Richard Reisinger gehören dem Nachhaltigkeitsrat die Leiter der Handlungsfelder, die Vorsitzenden der Fraktionen im Kreistag sowie weitere Ansprechpartner zum Beispiel aus den Bereichen Integration und Inklusion, Regionalentwicklung und Öffentlichkeitsarbeit an.

Bericht: Landratsamt Amberg-Sulzbach

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