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„Kultur-Schloss Theuern wird immer schöner“

Halbzeit beim 2. Bauabschnitt – Bauliche Überraschungen verzögern Zeitplan

Kleiner Saal Theuern im April 2020: Nach umfassenden Sanierungsarbeiten nimmt der kleine Saal im Südflügel des Kultur-Schlosses Theuern allmählich Formen an. Vom Baufortschritt überzeugten sich Landrat Richard Reisinger und Museumsleiter Dr. Martin Schreiner (2. und 3. v. rechts), Projektleiter Thomas Raithel (rechts) und Tourismusreferent Hubert Zaremba (links).
Foto: Martina Beierl

AMBERG-SULZBACH. Bei der Sanierung historischer Gebäude sind bauliche Überraschungen nichts Ungewöhnliches. Diese Erfahrungen machen derzeit auch die Verantwortlichen des Landratsamtes Amberg-Sulzbach, die mit der Generalsanierung des ehemaligen Hammerherrenschlosses in Theuern betreut sind.
Landrat Richard Reisinger, Museumsleiter Dr. Martin Schreiner, Projektleiter Thomas Raithel vom Gebäudemanagement des Landkreises Amberg-Sulzbach und Tourismusreferent Hubert Zaremba machten sich jetzt ein Bild vom Fortschritt der Sanierungsarbeiten. Trotz Verzögerungen im Zeitplan des 2. Bauabschnitts geht es stetig voran. „Das Kultur-Schloss Theuern wird von Tag zu Tag schöner“, betont Landrat Richard Reisinger.

Große Fortschritte macht der kleine Saal im Südflügel des Kultur-Schlosses. Nachdem sich nach der Freilegung der Tragkonstruktionen erhebliche Bauschäden auftaten, mussten das Deckentragwerk statisch und bauphysikalisch komplett erneuert und die Bodendielen über dem Gewölbe saniert werden. Das stark zerstörte Gewölbemauerwerk im ehemaligen Pferdestall darunter konnte nur durch einen Teilabriss und Wiederaufbau ersetzt werden. Derzeit laufen die Arbeiten für den Personenaufzug und für die WC-Anlage. Dazu werden Bohrpfähle tief im Boden installiert, der Untergrund stabilisiert und anschließend die Bodenplatten eingezogen. Schäden in der Holzbalkendecke im kleinen Saal waren vorher nicht bekannt. „Sie stellten auch so eine bauliche Überraschung dar, die zu der Bauverzögerung geführt hat“, erklärt Thomas Raithel. Um ein gutes weiteres Jahr wird sich deshalb der 2. Bauabschnitt hinziehen. Die Fertigstellung verschiebt sich damit voraussichtlich auf Herbst 2021.

Schloss Theuern, Kleiner Saal (Archivbild 2019): Der kleine Saal – vor 7 Monaten noch eine große Baustelle
Foto: Christine Hollederer

Mit dem 3. und letzten Bauabschnitt steht die Sanierung des Schlosshauptgebäudes mit Jägerhaus an. Die Planungen sind noch nicht abgeschlossen, da größere Eingriffe in die historische Substanz zu bewerkstelligen sind. Baubeginn ist voraussichtlich im Frühjahr 2022. Bauabschnitt 1 mit der Sanierung des ehemaligen Schweinestalls ist erfolgreich abgeschlossen. Aktuell laufen die Vorbereitungen für die Neugestaltung der Museumsräume „Industriegeschichte“ im Dachgeschoss. Sowohl die Anordnung der Steckdosen als auch die Beleuchtung bieten künftig ein flexibles System, das Umgestaltungen im Ausstellungsbereich mit geringem Aufwand möglich macht.

In Zukunft sind beide Veranstaltungssäle für Hochzeitsgäste und Kulturbegeisterte barrierefrei zu betreten. Dank einer modernen Holzpellet-Heizung mit Regelung wird das rund 240 Jahre alte Hammerherrenschloss auch aus energetischen Gesichtspunkten zu einem rundum attraktiven Museums- und Kulturbetrieb im Landkreis Amberg-Sulzbach. „Die Kombination aus neukonzipiertem Museum, modernisierten Veranstaltungssälen und frischem Glanz wird viele Einheimische und Besucher anziehen. Davor jedoch steht noch sehr viel Arbeit“, betont Tourismusreferent Hubert Zaremba. Ein Eröffnungstermin ist noch nicht absehbar. Aber so viel verrät der neue Leiter, Dr. Martin Schreiner, schon mal: „Es wird auf jeden Fall ein rauschendes Fest geben, das mit Sicherheit auch den alten Hammerherren gefallen hätte“.

Sanierungskosten:
Die Gesamtkosten der Sanierung für das Bergbau- und Industriemuseum Ostbayern / Kultur-Schloss Theuern belaufen sich auf rund 10,55 Millionen Euro, die vom Kreistag genehmigt worden sind. Die Kosten für Bauabschnitt 1 in Höhe von rund 2,14 Millionen Euro wurden eingehalten. Für Bauabschnitt 2 sind rund 4,53 Millionen Euro veranschlagt. Diese können aufgrund der baulichen Mehraufwendungen voraussichtlich nicht eingehalten werden. Für Bauabschnitt 3 sind weitere rund 3,88 Millionen Euro eingeplant. Die Sanierung ist eng an die Vorgaben der Denkmalpflege gebunden. Der Landkreis Amberg-Sulzbach rechnet mit Fördergeldern in Höhe von bis zu 3,56 Millionen Euro.

Bericht: Landratsamt Amberg-Sulzbach

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