BAYERN. Innenminister Joachim Herrmann hat bei der 29. Delegiertenversammlung des Landesfeuerwehrverbands Bayern (LFV) in Obertraubling die große Bedeutung der Feuerwehren im Katastrophenschutz gewürdigt: „Unsere Feuerwehren sind für die Gefahrenabwehr und den Katastrophenschutz die bedeutendste Ressource auf kommunaler Ebene.“ Dies werde mit der frisch unterzeichneten Kooperationsvereinbarung zwischen Innenministerium und LFV ausdrücklich anerkannt. Das umfangreiche Fachwissen der überwiegend Ehrenamtlichen sei ein großer Schatz, um den Bürgerinnen und Bürgern bestmöglich in Notlagen zu helfen. „Zugleich wollen wir hiermit die Zusammenarbeit bei der Bewältigung von Krisenlagen deutlich vertiefen und vor allem Kommunikation und Koordination noch effektiver gestalten. Ich bin überzeugt, dass wir damit auch im nationalen und internationalen Vergleich einmal mehr einen ganz wichtigen Schritt in die richtige Richtung gehen“, sagte der LFV-Vorsitzende Johann Eitzenberger. Die beiden waren sich darüber hinaus einig, dass eine Fortentwicklung des Katastrophenschutzes wichtiger denn je sei. „Ich bin dem LFV daher auch für seine wertvollen Vorschläge im aktuellen Diskussionsprozess zum Katastrophenschutz der Zukunft sehr dankbar“, so der Minister.
Möglichst noch im Herbst sollen die Eckpunkte des Konzepts Katastrophenschutz Bayern 2025 gemeinsam mit allen am Katastrophenschutz beteiligten Akteuren erarbeitet werden. Der Freistaat setze auch alles daran, dass die Einsatzkräfte beste Bedingungen haben. So habe sich die Ausbildung an den Feuerwehrschulen dank der kräftigen finanziellen Investitionen des Freistaats ganz enorm fortentwickelt. Dies gelte für den baulichen und personellen Ausbau als auch für die Ausweitung des Lehrgangsangebots. „Die Zahl der angebotenen Lehrgangsplätze ist von rund 10.000 im Jahr 2010 auf über 15.000 im Vor-Corona Jahr 2019 gestiegen und wird 2023 noch einmal weiter zulegen“, gab Herrmann bekannt.
Insgesamt ist es dem Minister ein wichtiges Anliegen, den hohen Standard bei der Ausrüstung der Feuerwehren zu verbessen: „Allein in den letzten fünf Jahren haben wir mehr als 253 Millionen Euro für die Beschaffung von Fahrzeugen und Geräten sowie den Bau von Feuerwehrhäusern ausbezahlt.“ Bei der Verlängerung der Feuerwehr-Zuwendungsrichtlinien sei der Katalog der förderfähigen Fahrzeugtypen erweitert worden, um speziell Mobilität und Schlagkraft kleinerer Feuerwehren zu stärken. „Wir wollen die Gemeinden und ihre Feuerwehren aber auch bei der herausfordernden Zukunftsaufgabe der Mitgliedergewinnung unterstützen“, so Herrmann. Hierzu habe das Innenministerium im letzten Jahr ein Forschungsprojekt mit der TH Nürnberg gestartet. „Wesentlicher Baustein des Projekts ist eine Umfrage bei allen aktiven Feuerwehrmännern und -frauen. Bitte machen Sie alle mit!“ appelliert der Minister.
Im Rahmen der Veranstaltung eröffnete Herrmann auch die diesjährige bayerische Feuerwehr-Aktionswoche unter dem Motto „Helfen ist Trumpf – Tag und Nacht!“. Mit ihr startet die Kampagne zur Mitglieder- und Nachwuchsgewinnung für die bayerischen Feuerwehren, die vom Innenministerium seit Jahren erfolgreich unterstützt wird. „Hiermit soll die wichtige Arbeit der Feuerwehren, aber auch das Ehrenamt noch einmal ganz intensiv in das Bewusstsein gerückt und zum Mitmachen animiert werden. Denn dieses ehrenamtliche Engagement ist einfach großartig – und unverzichtbar!“
Bericht: Bayerisches Innenministerium