Arbeitskreis gegen sexuellen Missbrauch besteht seit 30 Jahren
SCHWANDORF / LANDKREIS. Zum 30-jährigen Bestehen des Arbeitskreises gegen sexuellen Missbrauch im Landkreis veranstaltete dieser am 17. November das Konzert „Wir sagen NEIN zu Gewalt gegen Frauen“ im Keller10 in Burglengenfeld. Mit Beiträgen zu den Zielen und Aktivitäten des Arbeitskreises und zum Gedenktag Nein zu Gewalt wurde die Veranstaltung eröffnet. Die Band SemmelKnedl-Project spielte für das Benefiz eine Mischung aus selbst geschriebenen Stücken und Evergreens.
„Wir sind sehr froh darüber, dass seit fast 30 Jahren alle Stellen im Landkreis, die mit Betroffenen und dem Umfeld des Opfers zu tun haben, im Arbeitskreis gemeinsam Präventionsarbeit leisten“, so Helga Forster, die Organisatorin des Arbeitskreises und Gleichstellungsbeauftragte des Landkreises. Stellvertretender Landrat Richard Tischler begrüßte die Gäste im bis auf den letzten Platz ausgebuchten Keller10 damit, dass 30 Jahre Arbeitskreis gegen sexuellen Missbrauch und die Notwendigkeit dessen wahrlich kein Grund zum Feiern sei, aber die Tatsache, dass ein AK 30 Jahre eine kontinuierliche sehr engagierte Arbeit leistet und er eine steigende Zahl an aktiven Mitglieder zählen kann, sehr wohl ein Grund ist, stolz zu sein und auch miteinander zu feiern.
Karina Pfeiffer, Sozialpädagogin im Bereich Jugendsozialarbeit an der Doktor-Eisenbarth-Mittelschule in Oberviechtach stellte den Arbeitskreis vor, einem Zusammenschluss von Fachkräften, die an ihren Stellen und in ihren Einrichtungen mit dem Thema sexualisierte Gewalt konfrontiert sind. Es handelt sich dabei um Beratungseinrichtungen, staatliche Stellen sowie die Fachkräfte der Jugendsozialarbeit an Schulen. „Wir bieten Beratung mit dem Ziel an, sexualisierte Gewalt zu beenden, unterstützen Opfer und deren soziales Umfeld und enttabuisieren dieses Thema durch Aufklärung und Information“, informierte Karina Pfeiffer. An den Arbeitskreis können sich betroffene Kinder, Jugendliche, Erwachsene, Verwandte und Bekannte wenden.
Neben der Vernetzung der einzelnen Stellen und der Unterstützung der Opfer ist die Fortbildung der Fachkräfte zur Thematik sexualisierte Gewalt ein wichtiges Ziel des Arbeitskreises. So wurden beispielsweise mittlerweile 25 Fachtagungen für Fachkräfte des gesamten Landkreises organisiert und abgehalten. In den vergangenen 30 Jahren wurden verschiedene Materialien entwickelt. Diese sollen die Präventionsarbeit vor Ort in den Einrichtungen erleichtern und unterstützen. Beispielhaft ist hierfür das Bilderbuch „Kater Max macht Mut“, das an all Kindertageseinrichtungen und Grundschulen im Landkreis kostenlos verteilt wurde.
Im Rahmen der Öffentlichkeitsarbeit haben die Mitglieder des Arbeitskreises in den letzten 30 Jahren viele verschiedene Veranstaltungen organisiert und so die Thematik in den Fokus gerückt. Beispielhaft wären hier Elternabende, Kunstausstellungen, Lesungen und Benefizkonzerte zu nennen. „Bei all unserem Tun geht es uns stets darum, deutlich zu machen, dass sexualisierte Gewalt stattfindet – überall und jeden Tag“ zitierte Karina Pfeiffer das Motto des Arbeitskreises, das er sich vor 30 Jahren zur Gründung gegeben hat.
Die Band SemmelKnedl-Project, sechs leidenschaftliche Musiker mit der Verbundenheit zur bajuwarischen Heimat mit ihrem Leiter Josef Kowalski, gaben an dem Abend auch Raum für entspannende Augenblicke. Die Band, bestehend aus Kristina König am Piano, Thomas Forster an der Trompete, Korbinian Wimmer an Saxophon und Tuba, Josef Spachtholz am Schlagzeug, Lukas Dobmeier am E-Bass und Josef Kowalski an Gitarre und Gesang, zauberte mit ihrer Musik so manches Lächeln ins Gesicht der Gäste.
Bericht: Landratsamt Schwandorf