Klimaschutz als kommunale Pflichtaufgabe – Stadt Amberg kämpft mit beschränkenden Rahmenbedingungen

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AMBERG. Beim Klimaschutz kommt den Kommunen eine wichtige und richtungsweisende Rolle zu, wie nicht nur der Deutsche Städtetag und das Klima-Bündnis, sondern auch Oberbürgermeister Michael Cerny betont. Diese Rolle wird bisher von Bund und Ländern unzureichend unterstützt.

Neben dem Deutschen Städtetag spricht sich auch das Klima-Bündnis für mehr politisches Tempo für Klimaschutz und Klimaanpassung aus. Markus Lewe, Vizepräsident des Deutschen Städtetags konkretisiert, dass ohne gesicherte rechtliche und finanzielle Rahmenbedingungen das Ziel der Klimaneutralität 2045 nicht zu erreichen ist. Corinna Loewert, Klimaschutzmanagerin der Stadt Amberg, unterstreicht diese Aussage: „Der Freistaat will bereits in 17 Jahren klimaneutral sein. Mit befristeten Fördertöpfen wird das nicht gelingen und das muss auch jedem klar sein. Städte und Gemeinden brauchen Planungssicherheit und das entsprechende Handwerkszeug.“
Mit unsicheren und beschränkenden Rahmenbedingungen in Sachen Klimaschutz kämpft die Stadt Amberg tagtäglich: Angefangen von fehlenden Befugnissen im Gebäudeneubau und -bestand bis hin zu komplexer und zeitintensiver Mittelbeschaffung zugunsten von Mobilitäts- und Energiewende. Loewert nennt beispielhaft die PV-Pflicht. Diese ist in Amberg seit Dezember 2019 in Kraft. „In Baden-Württemberg muss sich nicht jede Kommune mit diesem rechtlich nicht ganz einfachen Konstrukt befassen, weil es das Landesgesetz einfach vorgibt.“, so Loewert.

Es gebe viele Stellschrauben, an denen auf höherer politischer Ebene gedreht werden könnte, um es den Kommunen und damit den Orten, an denen die Bürgerinnen und Bürger leben und betroffen sind, einfacher zu machen. Das Klima-Bündnis betont in diesem Zusammenhang, dass die Ziele zur Klimaneutralität auch Konsequenzen in der Gesetzgebung haben müssten: Nämlich die Städte und Gemeinden mit Mittel auszustatten, so wie es das Konnexitätsprinzip gesetzlich vorsieht.
Laut dem Deutschen Städtetag sind Mittel in zweistelliger Milliardenhöhe pro Jahr notwendig, damit die deutschen Städte nach ihren individuellen Anforderungen schnell investieren können – ohne große bürokratische Hürden. „Oft kommen Bürgerinnen und Bürger auf mich zu und fragen, warum die Stadt Amberg diese und jene Idee nicht umsetzt. In fast allen Fällen liegt es an fehlenden Befugnissen und einer zu geringen Mittelausstattung.“, so Loewert. Es brauche deutlich mehr politischen Druck und eine klare Priorisierung von Klimaschutz auf Bundes- und Landesebene, um als Kommune Klimaschutz so intensiv zu unterstützen, wie es eben das Bundes- und Landesgesetz vorsieht.

Zum Klima-Bündnis: Die Stadt Amberg ist seit 1993 Mitglied im Klima-Bündnis, einem europaweiten Städtenetzwerk für Klimaschutz und Klimagerechtigkeit. Das Klima-Bündnis vertritt mit seinen 560 Mitgliedskommunen in Deutschland rund 54% der Bevölkerung. Näheres zum Klima-Bündnis unter www.klimabuendnis.org.

Bericht: Stadt Amberg