MÜNCHEN. Die Kriminologische Forschungsgruppe (KFG) im Bayerischen Landeskriminalamt veröffentlicht den aktuellen Jahresbericht „Kriminalität und Viktimisierung junger Menschen in Bayern 2021. Im Kern lässt sich festhalten, dass nach einem abnehmenden Trend im Jahr 2020 aufgrund der Corona-Pandemie die Zahl der tatverdächtigen Jugendlichen (14- bis 17-Jährige) und Heranwachsenden (18- bis 20-Jährige) weiterhin zurückgeht (-7,5 % und -14,2 %), wohingegen die der Kinder (8- bis 13-Jährige) in 2021 deutlich zunimmt (+17,5 %).
Diese Verschiebung der Kriminalität von jungen Menschen spiegelt sich auch in den speziellen Deliktsbereichen wider: Während die Zahlen der Jugendlichen und Heranwachsenden teilweise deutlich absinken, wächst die Anzahl an tatverdächtigen Kindern in nahezu allen Deliktsgruppen. Vor allem bei Diebstahl (+28,3 %), Ladendiebstahl (+29,0 %) und Sachbeschädigung (+30,7 %) ist ein starker Anstieg an tatverdächtigen Kindern zu erkennen. Das hat zur Folge, dass die absoluten Zahlen der tatverdächtigen Kinder für Diebstahl erstmals über denen der Heranwachsenden liegen. Weiterhin fällt auf, dass die tatverdächtigen Kinder bei der Gewaltkriminalität sowie gefährlicher und schwerer Körperverletzung zwar stark unterrepräsentiert sind, sie hier aber um +19,9 % bzw. +23,4 % deutliche Zuwächse zu verzeichnen haben.
Hinsichtlich der Opferrate und Viktimisierung junger Menschen ist 2021 eine Abnahme in allen Altersgruppen zu beobachten. Die Anzahl der kindlichen und jugendlichen Opfer reduziert sich leicht um -4,4 % und -7,3 % sowie die der Heranwachsenden deutlich stärker um -18,3 %. Auch am Tatort Schule nimmt die Zahl der Straftaten von jungen Menschen ab. In den Jahren 2020 und 2021 wurden insgesamt 2.754 Straftaten weniger gezählt als noch in 2019, was einer Abnahme von fast einem Drittel (-32,6 %) innerhalb von zwei Jahren entspricht.
Bericht: Bayerisches Landeskriminalamt