BAYERN. „Der Kampfmittelbeseitigungsdienst war auch im Jahr 2020 in Bayern stark gefordert. Die Spezialisten haben rund 150 Tonnen Kampfmitteln beseitigt. Darunter waren 63 Blindgänger alliierter Spreng- und Splitterbomben“, hat Bayerns Innenminister Joachim Herrmann mitgeteilt. Auch Jahrzehnte nach Ende des 2. Weltkriegs finden sich immer noch Hinterlassenschaften wie Bomben, Granaten, Panzerfäuste und Patronenmunition im bayerischen Boden. „Besonders dort, wo es zu Kriegszeiten Bombardierungen gab, etwa im Umfeld ehemaliger Rüstungsbetriebe oder in städtischen Ballungsräumen, muss auch weiterhin mit Bombenblindgängern gerechnet werden.“ Die Spezialisten des Kampfmittelbeseitigungsdienstes machen diese Blindgänger meist schon vor Ort unschädlich, was in der Regel einen Sicherheitsbereich und eine Evakuierung von Anwohnern erfordert.
Grundstückseigentümer und Bauherren haben insbesondere im Vorfeld von Erdarbeiten jedem Verdacht auf möglicherweise vorhandene Kampfmittel nachzugehen: „Gegebenenfalls müssen Fachfirmen beauftragt werden, Kampfmittel aufzuspüren, zu bergen und dem Kampfmittelbeseitigungsdienst zur Entsorgung zu übergeben“, so Herrmann. Das Innenministerium hat eine Fachfirma mit den Aufgaben des Kampfmittelbeseitigungsdienstes betraut und auch 2020 wieder mehr als 1,2 Millionen Euro in die Beseitigung und Entsorgung aufgefundener Kampfmittel in Bayern investiert.
Herrmann warnte bei sogenannten Zufallsfunden vor unachtsamen Verhalten: „Hier gilt besondere Vorsicht und vor allem: Hände weg! Verständigen Sie sofort die Polizei und gehen Sie kein Risiko ein!“
Weitere Informationen mit Hinweisen für den Umgang mit Kampfmitteln sowie Adresslisten von Fachfirmen für Luftbildauswertung und in der Kampfmittelbeseitigung sind verfügbar unter: https://www.stmi.bayern.de/sus/katastrophenschutz/kampfmittelbeseitigung/index.php.
Bericht: Bayerisches Innenministerium