Abfallberatung der Stadt Amberg unterstützt Engagement mit Material und Erfrischungsgeld – Das Gemütliche mit Nützlichen verbinden
AMBERG. Müll einfach auf die Straße oder in die Hecke werfen. Für manche eine Selbstverständlichkeit. Umweltbewusste Menschen wie die Ambergerin Julia Dehling können darüber nur den Kopf schütteln. „Was geht in den Köpfen von solchen Leuten vor? Haben diese Personen überhaupt ein Bewusstsein dafür, was sie damit verursachen?“ Solche Fragen stellt sich die Mutter von drei kleinen Kindern regelmäßig, wenn sie zu Fuß oder mit dem Rad in der Stadt unterwegs ist und an weggeworfenen Zigarettenstummeln, leeren Plastikverpackungen und zerbrochenen Glasflaschen vorbeigeht.
Schließlich fing sie an, den Weg in den Kindergarten in regelmäßigen Abständen nicht mit dem Rad, sondern zusammen mit ihren Kindern zu Fuß zurückzulegen, um auf dem Weg Müll zu sammeln. Damit wolle sie zumindest ihren eigenen Kindern ein Vorbild sein. „Einen 20 Liter Sack können wir auf der gut ein Kilometer langen Strecke regelmäßig bereits auf dem Hinweg durch die Katharinenhöhe füllen“, so Dehling. „Die ‚Großen‘ mit ihren 3 und 5 Jahren griffen die Sache sofort begeistert auf. Einerseits ist das natürlich schön zu sehen, andererseits darf man dann auch mal mitten in der Fußgängerzone anfangen, zusammen mit den Kindern Zigarettenstummel aufzuheben, weil diese das gerade für Richtig empfinden“, ergänzt Dehling lachend.
Aus dem regelmäßigen Müll sammeln ist zusammen mit einer befreundeten Mutter irgendwann die Idee entstanden, zusammen mit den Kindern einen längeren Spaziergang durch die Stadt als Müllsammelaktion zu gestalten. Neben den beiden Müttern haben sich schnell dann schnell noch weitere Freunde und Bekannte gefunden, die zusammen mit ihren Kindern bei der Aktion dabei sein wollten. Die Aktion wurde schließlich offiziell bei der Abfallberatung der Stadt Amberg angemeldet. Diese kommt für solche Helfer nämlich gerne für Verpflegung auf und stellt Hilfsmittel zum Müllsammeln bereit. Um die Aktion insbesondere mit Blick auf die Kinder organisatorisch überschaubar zu halten, wurde die Werbetrommel schon nach ein paar Tagen, nachdem schon 14 Erwachsene und 16 Kinder zur Unterstützung gefunden waren, wieder eingepackt. Am Müllsammeltag wurden dann alle trotz schlechter Wettervorhersage mit Sonne belohnt, sodass der Plan, das Gemütliche mit dem Nützlichen zu verbinden, voll aufging. Am Abend waren sich die Helfer bei einem gemütlichen Zusammensitzen dann auch schnell einig, dass dies nicht der letzte Event dieser Art gewesen sein soll. Das nächste Mal soll der Müll jedoch nicht mehr im Sommer, sondern im Herbst, und zwar am Samstag den 21. September zum „World Clean Up Day“ eingesammelt werden. Einfacher Grund: Dann ist das Gras nicht so hoch und man erkennt den Müll schneller. Wer mithelfen möchte, darf sich gerne bei Julia Dehling (Telefon 0160 7517861) melden oder eine eigene Aktivität auf die Beine stellen. Die städtische Abfallberatung (Telefon 10 1248) unterstützt Aktionen leihweise mit Handschuhe, Mülltüten, Müllsäcke und Sammeleimer sowie einem Erfrischungsgeld für jeden Teilnehmer.
Bericht: Stadt Amberg