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Internationaler Tag zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen auch beim Polizeipräsidium Oberpfalz

Das Polizeipräsidium Oberpfalz sagt Nein zu Gewalt gegen Frauen Foto: Polizeipräsidium Oberpfalz/tw
Das Polizeipräsidium Oberpfalz sagt Nein zu Gewalt gegen Frauen
Foto: Polizeipräsidium Oberpfalz/tw

OBERPFALZ. Am gestrigen Tag zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen setzte auch das Polizeipräsidium Oberpfalz ein Zeichen und lässt seinen Eingangsbereich in oranger Farbe erstrahlen.
Das Erleuchten des Eingangsbereichs des Polizeipräsidiums Oberpfalz am gestrigen Tag soll symbolisch ein Zeichen gegen Gewalt gegen Frauen setzen. An der Aktion beteiligten sich weltweit unzählige Behörden und Organisationen, wie z. B. die Scala in Mailand oder das Nationaltheater in Algier.

Doch neben diesem Zeichen setzt die Polizei Oberpfalz ganzjährig auf eine konsequente Strafverfolgung der Täter und ein umfassendes Portfolio an Hilfs- und Schutzangebote für Opfer.
Häusliche Gewalt, Nachstellung und sexueller Missbrauch. Besonders Frauen sind bei diesen Deliktsbereichen überproportional betroffen. Neben den körperlichen Schäden bleiben vor allem oft die psychischen Schäden für die betroffenen Frauen noch lange spürbar. Viele Taten spielen sich in den eigenen vier Wänden ab – meistens wurde der Lebenspartner oder Ehemann zum Täter.

Im Jahr 2019 verzeichnete die Polizei Oberpfalz 1.488 Fälle von häuslicher Gewalt – der traurige Höchststand im 10-Jahres-Vergleich. 83 % der Opfer waren dabei Frauen oder Mädchen. Rechnet man die Delikte pro 100.000 Einwohner (sog. „Häufigkeitszahl“), so lag die Zahl in der Oberpfalz bei 134 Fällen und damit unterhalb der des Freistaats (153).

Vor allem wenn der Täter im selben Haushalt lebt, trauen sich viele betroffene Frauen nicht, bei der Polizei Anzeige zu erstatten. Deswegen gibt es neben dem Hellfeld ein sogenanntes Dunkelfeld – Straftaten, von denen die Polizei nie erfährt. Die Oberpfälzer Polizei ermutigt Frauen, sich Hilfe zu suchen. Denn niemand muss Gewalt vom eigenen Partner erdulden. Dazu gibt es vielfältige Hilfsangebote, zum Beispiel das Hilfetelefon Gewalt gegen Frauen oder die Beratung der Organisation Weißer Ring.
Bei der Bayerischen Polizei gibt es, so auch in der Oberpfalz, die Beauftragten der Polizei für Kriminalitätsopfer (BPfK). Das sind Kriminalbeamtinnen und -beamte, die Frauen unterstützen, die Gewalt erfahren bzw. erfahren haben. Die Beauftragten erklären Betroffenen auch, welche Beratungsstellen es gibt, wie ein Strafverfahren abläuft und welche Rechte Gewaltopfer haben, falls diese Anzeige erstatten möchten.

Die Erreichbarkeiten der Ansprechpartner/-innen der Oberpfälzer Polizei:
https://www.polizei.bayern.de/oberpfalz/schuetzenvorbeugen/beratung/frauenundkinder/index.html/92129

Das Jahr 2020 war bzw. ist von der Corona-Pandemie, insbesondere von Kontakt- und Ausgangsbeschränkungen geprägt. Während der Ausgangsbeschränkungen im Frühjahr waren die bei der Polizei bekannt gewordenen Fälle Häuslicher Gewalt rückläufig. Das Anzeigeverhalten im Anschluss ließ die Zahlen dann jedoch wieder auf Vorjahresniveau ansteigen. Ein aussagekräftiger Vergleich der Fälle Häuslicher Gewalt mit Blickrichtung auf die Auswirkungen der Corona-Maßnahmen in diesem Jahr mit den Vorjahren wird erst im nächsten Jahr zu erwarten sein.

Weitere Hilfs- und Beratungsangebote:
– Hilfetelefon 08000 116 016 Gewalt gegen Frauen www.hilfetelefon.de
Beratung telefonisch, per E-Mail oder Chat, bei Bedarf in 17 verschiedenen Sprachen

– Beratungsangebot für Kinder, Jugendliche und Eltern www.nummergegenkummer.de
Kinder- und Jugendtelefon: 116 111, Elterntelefon: 0800 – 111 0 550

– Opfertelefon 116 006 des WEISSEN RING www.weisser-ring.de

Beispiele für weltweite Aktionen:
https://www.unwomen.org/en/news/stories/2017/11/news-orange-the-world–2017

Bericht: Polizeipräsidium Oberpfalz

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