BAYERN. Beim achten Bayerischen 24-Stunden-Blitzmarathon vom 21. April, 6 Uhr, bis zum 22. April 2021, 6 Uhr, hat die Bayerische Polizei 7.036 Geschwindigkeitssünder erwischt – deutlich weniger, als beim letztmaligen Blitzmarathon 2019 (10.821 Geschwindigkeitsverstöße). Den traurigen Höchstwert erreichte ein Motorradfahrer, der auf der Staatsstraße 2020 bei Bubesheim (Polizeipräsidium Schwaben Süd/West) mit 231 Stundenkilometern anstatt der erlaubten 100 gemessen wurde. Ihm drohen eine Geldbuße von 1.200 Euro, zwei Punkte in Flensburg und drei Monate Fahrverbot. „Dass trotz tagelanger Vorankündigung und pandemiebedingt weniger Verkehr so viele zu schnell unterwegs waren, ist höchst bedenklich“, erklärte Bayerns Innenminister Joachim Herrmann. „Vielen Verkehrsteilnehmern ist immer noch nicht bewusst, wie gefährlich zu schnelles Fahren sein kann. Raser spielen nicht nur mit dem eigenen Leben, sondern auch mit dem Leben anderer!“
Der Innenminister kündigte an, die Geschwindigkeitskontrollen in Bayern weiter zu verstärken, um gerade die Unbelehrbaren aus dem Verkehr zu ziehen. Dabei setzt die Polizei auf modernste Messtechnik, zum Beispiel spezielle Lasermesspistolen und hochpräzise digitale Messgeräte. Die Polizei hat allein in den vergangenen beiden Jahren 3,4 Millionen Euro in hochmoderne Kontrollgeräte investiert. Herrmann verwies darauf, dass für knapp ein Drittel der Verkehrstoten auf Bayerns Straßen zu schnelles Fahren verantwortlich ist. 2020 wurden in Bayern insgesamt 147 Personen durch Geschwindigkeitsunfälle getötet.
Von den Polizeipräsidien wurden reihenweise unverantwortliche Raser gemeldet:
- PP Oberbayern Süd auf der A 995 bei Taufkirchen 126 km/h zu schnell
- PP Oberfranken auf der B289 bei Kulmbach 78 km/h zu schnell
- PP Schwaben Nord auf der B16 bei Schwenningen 65 km/h zu schnell
- PP Unterfranken auf der B285 bei Mellrichtstadt 63 km/h zu schnell
- PP Oberbayern Nord auf der B301 bei Freising 59 km/h zu schnell
- PP München auf der Wasserburger Straße in Haar 55 km/h zu schnell
- PP Niederbayern auf der St 2135 bei Bischofsmais 53 km/h zu schnell
- PP Oberpfalz auf der St 2177 bei Kulmain 53 km/h zu schnell
- PP Mittelfranken auf der B4 in Nürnberg 53 km/h zu schnell
Der 24-Stunden-Blitzmarathon war Teil des europaweiten ‚Speedmarathons‘, der vom europäischen Verkehrspolizei-Netzwerk ‚ROADPOL‘ koordiniert wurde. Beim achten Bayerischen Blitzmarathon haben rund 1.800 Polizistinnen und Polizisten sowie etwa 50 Bedienstete der Gemeinden und Zweckverbände der kommunalen Verkehrsüberwachung 24 Stunden verstärkt die Geschwindigkeit an rund 2.100 möglichen Messstellen in ganz Bayern kontrolliert. Diese wurden am 16. April unter www.innenministerium.bayern.de veröffentlicht. Besonders im Visier waren Unfallschwerpunkte auf Landstraßen und Abschnitte, auf denen oft zu schnell gefahren wird.
Ziel war, alle Verkehrsteilnehmer aufzurütteln, sich dauerhaft an die Geschwindigkeitslimits zu halten. Es ging beim Blitzmarathon nicht darum, möglichst viele Bußgelder einzunehmen.
Bericht: Bayerisches Innenministerium