BAYERN. „Das Projekt „Talentegrate“ vereint vorbildlich zwei große, aktuelle gesellschafts- und wirtschaftspolitische Herausforderungen: Die Integration von Menschen mit Fluchthintergrund und die Bekämpfung des Fachkräftemangels“, lobte Innen- und Integrationsminister Joachim Herrmann bei der gestrigen Netzwerkveranstaltung des Forums für Integration und interkulturellen Dialog der Friedrich-Alexander-Universität in Erlangen. „Das Projekt unterstützt Flüchtlinge mit ausländischen akademischen Abschlüssen beim Berufseinstieg und ist dadurch ein Sprungbrett für ihre Karriere bei uns in Deutschland und Bayern.“
Im Rahmen eines 18-monatigen Programms absolvieren sie in den Partnerunternehmen adidas, Siemens und Schaeffler jeweils sechs Monate lang ein bezahltes Praktikum. Neben der Vergütung gibt es interkulturelle Trainings und Mentoringprogramme. Zudem stehen verschiedene Einsatzbereiche in den Unternehmen offen. „Ziel ist eine Festanstellung bei einem dieser Unternehmen“, erklärte der Minister. Das Projekt trage dazu bei, dass Integration in die Gesellschaft und Arbeit in Bayern so gut gelingt. „Mein herzlicher Dank gilt allen Beteiligten für ihr überragendes Engagement“, so Herrmann.
Zum 1. Juli 2022 haben die ersten Teilnehmerinnen und Teilnehmer ihr Praktikum begonnen. „Und schon jetzt ist das Projekt ein voller Erfolg: Die Partnerunternehmen wollen „Talentegrate“ fortführen, weitere Unternehmen haben ihr Interesse bekundet“ erklärte Herrmann und ermunterte dazu, die gestrige Veranstaltung zu nutzen, sich weiter über „Talentegrate“ zu informieren und nützliche Kontakte zu knüpfen. „Damit möglichst viele Menschen in Bayern die Chance auf ihre persönliche Erfolgsgeschichte haben. Denn von einer erfolgreichen Arbeitsmarktintegration qualifizierter Geflüchteter profitieren wir alle. So ist die Sicherung und Erweiterung der Fachkräftebasis ein entscheidender Faktor für unsere Wirtschaft und unseren Wohlstand in Bayern.“
Der Freistaat unterstützt die Arbeitsmarktintegration und fördert unter anderem knapp 85 sogenannte Jobbegleiter und Ausbildungsakquisiteure für Flüchtlinge. Deren Aufgabe sei es, Betriebe und Geflüchtete zusammenzubringen und diese auf ihrem Weg in Ausbildung und Arbeit und auch danach zu betreuen. „Und der Erfolg gibt uns Recht: Bayern hat mit 72,8 Prozent die bundesweit höchste Erwerbstätigenquote von Menschen mit Migrationshintergrund und mit 8,1 Prozent bundesweit die niedrigste Arbeitslosenquote von Ausländern (Stand Dezember 2022).“ Das gelte übrigens auch bei den ausländischen Frauen (10,2 %; Bund 18,6 %, Stand Dezember 2022) – „ein großartiger Integrationserfolg!“, lobte der Minister.
Bericht: Bayerisches Innenministerium