BAYERN. Innen- und Integrationsminister Joachim Herrmann und Wissenschaftsminister Bernd Sibler haben gestern das Bayerische Forschungszentrum für Interreligiöse Diskurse (BaFID) an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg eröffnet. Herrmann, der auch Kuratoriumsvorsitzender des BaFID ist, betonte die Bedeutung des neuen Zentrums für das Gelingen von Integration und damit auch für das friedliche Zusammenleben von Gläubigen unterschiedlicher Religionen. „Die interreligiöse Annäherung und das Verständnis zwischen den verschiedenen Religionsgemeinschaften ist heute bedeutender denn je. Das BaFID kann, soll und wird daher eine entscheidende Rolle spielen für eine friedlichere und tolerantere Gesellschaft. Diese wichtige gesamtgesellschaftliche Aufgabe nimmt der Freistaat Bayern sehr ernst. Wir unterstützen daher das neue BaFID mit rund 860.000 Euro. Ein finanzieller Kraftakt für mehr Miteinander und Solidarität in unserem Land.“
Laut Herrmann ist der interreligiöse Dialog ein gesellschaftliches Projekt, ausgerichtet auf ein selbstbestimmtes, gleichberechtigtes und friedliches Zusammenleben von Menschen unterschiedlicher Religionszugehörigkeit und mitverantwortlich für das Gelingen von Integration. „Mir ist als Innen- und Integrationsminister ein Klima der Aufklärung sehr wichtig, in dem sich Menschen bewusst für Toleranz und ein respektvolles Miteinander einsetzen. Dazu wird das BaFID einen wichtigen Beitrag leisten. Wir müssen uns auf allen Ebenen entschieden gegen Hass und Hetze durch Extremisten stellen. Denn nach wie vor machen manche kruden Corona-Verschwörungstheoretiker vor allem unsere jüdischen Mitbürger verantwortlich für die Corona-Krise. Nach wie vor legitimieren islamistische Terroristen ihre Anschläge als gottgewollten Dschihad. Und nach wie vor spielt bei zahlreichen Konflikten oft die Religionszugehörigkeit eine entscheidende Rolle“, so Herrmann.
Wissenschaftsminister Bernd Sibler betonte: „Annäherung, Verständigung und Integration bauen auf Diskurs und Dialog auf. Wer die Religion seines Gegenübers kennt und versteht, dem fällt es leichter, ihm mit Achtung, Empathie und Respekt zu begegnen. Dazu kann das neue Forschungszentrum beitragen. Zugleich ist es bestes Beispiel dafür, wie wichtig die wissenschaftliche Arbeit der Geistes- und Kulturwissenschaften und der Transfer ihrer Erkenntnisse für unsere Gesellschaft ist.“
Bericht: Bayerisches Innenministerium