BAYERN. Innenminister Joachim Herrmann will die Zusammenarbeit der Bayerischen Polizei mit INTERPOL weiter ausbauen. „INTERPOL leistet eine hervorragende Arbeit und ist unverzichtbar, um weltweit für mehr Sicherheit zu sorgen“, erklärte Herrmann beim gestrigen Festakt zum 100-jährigen Jubiläum im Odeon des bayerischen Innenministeriums im Beisein des INTERPOL-Generalsekretärs Prof. Dr. Jürgen Stock. „Die Kooperation zwischen den Ländern muss weiter gestärkt werden, um insbesondere grenzüberschreitende Kriminalität noch wirksamer zu bekämpfen. Das wird die Bayerische Polizei nach Kräften unterstützen.“ Laut Herrmann habe INTERPOL im Laufe der Jahrzehnte eine beeindruckende Bilanz und unzählige Erfolge vorzuweisen. „Als bayerischer Innenminister bin ich stolz, dass der Freistaat Bayern ein aktiver und hochengagierter Partner von INTERPOL ist.“
INTERPOL wurde 1923 in Wien gegründet und ist eine Allianz von Strafverfolgungsbehörden aus aktuell 195 Mitgliedsländern. INTERPOL fördert die internationale Zusammenarbeit der Strafverfolgungsbehörden, um grenzüberschreitende Kriminalität noch effektiver zu bekämpfen. Auch bei herausgehobenen Kriminalfällen mit internationalen Bezügen arbeitet die Bayerische Polizei eng und erfolgreich mit INTERPOL zusammen.
Exemplarisch verwies Herrmann unter anderem auf den Fall einer Elektro-Firma aus München, die im Dezember 2022 Opfer eines sogenannten ‚CEO-Frauds‘ (Chef-Betrug) wurde, bei dem knapp 800.000 Euro auf ein Konto in Hong Kong überwiesen wurden, und auch auf den Fall eines Medienunternehmens aus München, das im Februar 2021 Opfer der gleichen Masche wurde und insgesamt 2,2 Millionen Euro auf Konten in Ungarn überwiesen hatte. „In diesen Fällen konnten unsere Ermittler dank der Unterstützung durch INTERPOL den Großteil der Gelder noch rechtzeitig sichern und so die Firmen vor großen Schäden bewahren“, betonte Herrmann. „Diese Erfolge wären ohne die enge Zusammenarbeit der Bayerischen Polizei mit INTERPOL, dem Bundeskriminalamt und den anderen Mitgliedsländern kaum möglich gewesen!“
Einen wichtigen Schwerpunkt der Zusammenarbeit mit INTERPOL sieht der Innenminister auch bei internationalen Fahndungsnotierungen. Er bezog sich dabei auf die ‚Ermittlungsgruppe Fluvius‘ der Kriminalpolizeiinspektion Ingolstadt. Diese beschäftigt sich aktuell mit einem mutmaßlichen Gewaltverbrechen an einem etwa drei bis siebenjährigen Kind, dessen Leichnam im Mai 2022 in der Donau an einem Stein befestigt zwischen den Staustufen Vohburg und Ingolstadt aufgefunden wurde. Mittels einer Gesichtsrekonstruktion des toten Kindes wird derzeit unter anderem über INTERPOL nach Hinweisen zur Tat und zur Identität des Kindes gefahndet.
Bericht: Bayerisches Innenministerium