BAYERN. Innenminister Joachim Herrmann hat gestern in München gemeinsam mit dem Präsidenten der Bundespolizeiakademie Ulf Strand und dem Kommandanten der Kantonspolizei St. Gallen, Oberst Dr. Bruno Zanga, eine Polizistin und 14 Polizisten zu neuen Polizeibergführern ernannt. Elf davon verstärken die ‚Alpine Einsatzgruppe‘ der Bayerischen Polizei, drei kommen von der Bundespolizei und ein Bergführer ist Angehöriger der Schweizer Polizei. „Unsere Bergexperten sind unersetzliche Spezialisten für die Sicherheit im Alpinbereich“, erklärte Herrmann. „In enger Zusammenarbeit mit dem Deutschen Alpenverein und der Bergwacht sorgen unsere Polizeibergführer hochengagiert für mehr Sicherheit in den Bergen.“
Wie der Innenminister erläuterte, haben die neuen Polizeibergführer eine aufwändige Ausbildung hinter sich. Sie umfasst alle Alpinsportbereiche im Sommer und Winter und dauert 18 Wochen verteilt auf drei Jahre. Mittlerweile beinhaltet die Ausbildung auch die Höhenintervention im städtischen Bereich, beispielsweise von hohen Gebäuden oder Brücken, sowie den Einsatz als Canyoninggruppe bei Hochwasserlagen. Am Ende der Ausbildung steht eine anspruchsvolle Prüfung in Theorie und Praxis.
Laut Herrmann musste die Alpine Einsatzgruppe der Bayerischen Polizei, mit den Neuzugängen insgesamt zwei Polizeibergführerinnen und 50 Polizeibergführer, 2022 zu fast 500 Einsätzen ausrücken. Hierbei handelte es sich unter anderem um 70 Bergunfälle mit 100 Verletzten und 70 Todesfällen sowie um mehr als 100 Skiunfälle und rund 30 Vermisstenfälle. Die Aufgaben der Alpinen Einsatzgruppe liegen insbesondere in der Bearbeitung von Alpinunfällen beim Bergwandern, Bergsteigen und Klettern sowie bei aktuellen Trendsportarten wie Canyoning oder Hochseilgärten. Auch die Vermisstensuche und die Totenbergung im Gebirge gehören dazu.
Zusammen mit der Bergwacht unterstützen die Polizeibergführer zudem Einsätze zur Rettung von Bergsteigern, auch mit Hilfe von Polizeihubschraubern.
Bericht: Bayerisches Innenministerium