Ortsnahes Refugium für Stadt und Landkreis – Vertragsunterzeichnung mit dem SkF als „langjähriger, erfahrener Partner“
AMBERG. „Nach langjährigen Bemühungen“, so die Vorsitzende des Sozialdienstes katholischer Frauen (SkF) Marianne Gutwein und SkF-Geschäftsführerin Andrea Graf, kann am 1. Juli 2022 das Frauenhaus für die Stadt Amberg und den Landkreis Amberg-Sulzbach seine Pforten öffnen. In der Einrichtung können dann fünf Frauen mit bis zu zehn Kindern untergebracht werden.
Gemeinsam mit Oberbürgermeister Michael Cerny, Landrat Richard Reisinger und dem Leiter des Jobcenters AM-AS Manfred Tröppl unterzeichnete Marianne Gutwein den Vertrag, in dem die Regularien der Zusammenarbeit mit Stadt und Landkreis sowie dem Jobcenter sowie zur Finanzierung festgehalten sind. „Ich bin froh und erleichtert, dass das Projekt jetzt abgeschlossen werden kann“, stellte Oberbürgermeister Michael Cerny bei dieser Gelegenheit fest und machte deutlich: „Mit dem SkF haben wir einen langjährigen, erfahrenen Partner an unserer Seite“.
„Ich freue mich, dass uns dieses Refugium ortsnah zur Verfügung steht und wir es für die Unterbringung bedrohter Frauen nutzen können“, ergänzte Richard Reisinger, nachdem die Unterschriften unter den Kontrakt gesetzt worden waren. Auch nach Ansicht von Manfred Tröppl, der den vierten Partner im Bunde, das Jobcenter, vertrat, ist es „sinnvoll und sehr gut, dass jetzt eine Lösung mit kurzen Wegen gefunden werden konnte“.
Ab dem 1. Juli bietet das Frauenhaus Frauen und ihren Kindern, die von körperlicher, seelischer, sozialer, ökonomischer und/oder sexueller häuslicher Gewalt akut betroffen oder davon bedroht sind, vorübergehend Schutz und Unterkunft. Die Frauen erhalten neben einer geschützten Wohnmöglichkeit professionelle Beratung und Unterstützung bei ihrer aktuellen und zukünftigen individuellen Lebensplanung. Die Basis dafür bildet das Prinzip „Hilfe zur Selbsthilfe“ – hin zu einem eigenverantwortlichen, selbstbestimmten und autonomen Leben ohne Gewalt.
Das Frauenhaus nimmt Frauen ab 18 Jahren mit und ohne Kinder auf, die physische, psychische, sexuelle, ökonomische und/ oder soziale Gewalt im familiären Umfeld oder sozialen Nahraum erlebt haben oder davon bedroht sind – unabhängig von ihrer regionalen, nationalen, kulturellen oder konfessionellen Herkunft. Jungen werden nur bis zum Alter von 14 Jahren mit aufgenommen.
Die Mitarbeiterinnen im Frauenhaus beraten und begleiten die von häuslicher Gewalt betroffenen Frauen und Kinder jedoch nicht nur während, sondern auch nach ihrem Aufenthalt in der Einrichtung. Nach ihrem Auszug wird den ehemaligen Bewohnerinnen und ihren Kindern eine sogenannte nachgehende Beratung angeboten, die ihnen den Übergang in ein eigenständiges Leben zu erleichtern hilft.
Die geschulten Ehrenamtlichen des Frauenhauses und des Notrufs für Frauen sind auch am Wochenende und an Feiertagen telefonisch erreichbar. Zudem gibt es werktags nach den Bürozeiten eine Rufbereitschaft. Im Frauenhaus arbeiten ausschließlich Frauen, es werden 1,5 Fachstellen für Sozialpädagoginnen sowie eine Fachstellte für Erzieherinnen vorgehalten.
Bericht: Stadt Amberg