10 000 Schutzmasken für Senioren- und Pflegeheime im Landkreis
AMBERG-SULZBACH. Sie ist eine der größten Spenden an medizinischen Schutzmasken, die das Landratsamt Amberg-Sulzbach bislang entgegennehmen durfte. „Eine großartige Geste, die zeigt, wie fest wir im Landkreis zusammenhalten“, freute sich Landrat Richard Reisinger und bedankte sich bei Werner Conrad, CEO von Conrad Electronic mit Hauptsitz in Hirschau. Der überreichte am Gründonnerstag Pakete mit 10.000 begehrten FFP2- und Mund-Nasen-Schutz-Masken (MNS), die für das Personal in den Senioren- und Pflegeheimen im Landkreis bestimmt sind. „Als fest in der Region verwurzeltes Familienunternehmen ist es uns ein besonderes Anliegen, hier vor Ort unseren Beitrag zu leisten, die Krise gemeinsam zu bewältigen. Gerade die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Senioren- und Pflegeheimen wachsen in dieser Zeit über sich hinaus und können jede Unterstützung gebrauchen. Ich bin glücklich, dass wir mit dieser Spende zum Schutz von pflegebedürftigen Menschen und der sie betreuenden Personen beitragen können“, betonte Werner Conrad beim Übergabetermin im Landratsamt.
Insgesamt sind es 7.500 chirurgische Mund-Nasen-Schutz- und 2.500 FFP2-Masken, die Conrad dem Landkreis zur Verfügung stellt. „Jede einzelne Maske wird dringend benötigt“, bestätigen Joanna Sladki, Fachberaterin Bayerisches Rotes Kreuz (BRK) und Andreas Brunner, Fachberater Arbeiter Samariter Bund (ASB). Beide sind Unterstützungskräfte in der Führungsgruppe Katastrophenschutz im Landratsamt und betonen, dass in den Heimen „Unmengen an Schutzmasken gebraucht werden“. Zusammen mit Versorgungsarzt Dr. Michael Scherer aus Sulzbach-Rosenberg kümmern sie sich um die Weiterleitung der Spenden an die rund 40 Senioren- und Pflegeheime im Landkreis, die noch vor den Osterfeiertagen angelaufen ist.
Die Masken sind für das Personal in den Heimen bestimmt, das eine Reihe von Hygienemaßnahmen berücksichtigen muss. Nach den Richtlinien des Robert Koch-Instituts, den „Handlungsanweisungen für Alten- und Pflegeheime“ des Bayerischen Staatsministeriums für Gesundheit und Pflege und dem Bayerischen Roten Kreuz, Kreisverband Amberg-Sulzbach soll das gesamte Personal in Senioren- und Pflegeheimen nun durchgehend, also vom Betreten der Einrichtung bis zum Verlassen einen chirurgischen Mund-Nasen-Schutz tragen. Dieser darf auch während der Pausen nicht abgenommen werden. Falls handelsüblicher Mund-Nasen-Schutz nicht verfügbar ist, sollen selbst hergestellte Masken angezogen werden.
In den Senioren- und Pflegeheimen im Landkreis, in denen bestätige COVID-19 Fälle oder COVID-19 Verdachtsfällen aufgetreten sind, muss das Pflegepersonal bei allen Tätigkeiten am Patienten eine FFP2-Maske tragen. Bei patientenfernen Verrichtungen und während der Pausen ist statt der FFP2-Maske auch ein Mund-Nasen-Schutz erlaubt. Selbst in Heimen ohne bestätigte COVID-19 Fälle ist das Pflegepersonal angehalten, bei Tätigkeiten an symptomatischen Patienten, die Fieber, Husten oder Atembeschwerden aufweisen, eine FFP2-Maske aufzusetzen. Bei patientenfernen Tätigkeiten reichen hier wiederum MNS-Masken. Darüber hinaus müssen in den Einrichtungen zweimal täglich sämtliche Türklinken, Oberflächen im Patienten- und Stationszimmer sowie alle Flächen und Kontaktpunkte, mit denen das Personal häufig in Berührung kommt, desinfiziert werden.
Weltweit sind Schutzmasken begehrt, Lieferengpässe noch die Regel. Die enge Zusammenarbeit mit seinem nationalen und internationalen Lieferantennetzwerk hat es Conrad Electronic möglich gemacht, kurzfristig Masken gemäß den Qualitätsstandards zu organisieren. Und noch ein weiteres Projekt wird derzeit von Conrad unterstützt: An der Uni Marburg arbeitet die Arbeitsgruppe Halbleiterphotonik an der Entwicklung einfacher Beatmungsgeräte, die schnell und preisgünstig hergestellt werden können. Für den Bau des Prototyps und der ersten Geräte wurden rund 90 Prozent der verwendeten Bauteile von Conrad Electronic zur Verfügung gestellt. Derzeit wird unter Hochdruck an einer Zulassung als medizintechnisches Produkt gearbeitet. Sofern eine Zulassung erreicht wird, sollen die Geräte an Kliniken und medizinische Einrichtungen verteilt werden.
Bericht: Landratsamt Amberg-Sulzbach