Festnahme beim Herunterladen von Kinderpornografie

Symbolbild: Cybercrime
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LANDKREIS SCHWANDORF / BAMBERG / KREIS STEINFURT. Beamte der Kriminalpolizei Amberg nahmen am Donnerstag einen Familienvater auf frischer Tat wegen des Besitzes und der Verbreitung kinderpornografischer Dateien fest. Auf die Spur des 45-jährigen Deutschen kamen die Ermittler, da er Dateien mit kinderpornografischen Inhalten über einen Filesharing-Dienst im Internet geladen und verbreitet haben soll. Über eine IP-Adresse ergab sich eine Verbindung zu einem Hotel im nördlichen Landkreis Schwandorf, wo sich der Beschuldigte zum fraglichen Zeitpunkt als Gast aufhielt. Auf Grundlage der Erkenntnisse der Amberger Ermittler erwirkte das Zentrum zur Bekämpfung von Kinderpornografie und sexuellem Missbrauch von Kindern (ZKI), das bei der Generalstaatsanwaltschaft Bamberg ansässig ist, einen Durchsuchungs- und Beschlagnahmebeschluss. Dieser wurde am vergangenen Donnerstag (1. September 2022) vollzogen.
Der 45-Jährige konnte in seinem Hotelzimmer auf frischer Tat festgenommen werden: Als die Beamten der Kripo Amberg das Zimmer betraten, war der Mann gerade augenscheinlich dabei, Kinderpornografie auf seinen Laptop herunterzuladen. Bereits bei einer ersten Sichtung vor Ort fanden sich auf einer externen Festplatte zudem kinderpornografische Dateien im Umfang von mehr als 300 Gigabyte.
Der Beschuldigte befand sich wegen seines Berufes aktuell in der Oberpfalz. Daher wurde für das Wohnanwesen in Nordrhein-Westfalen ein weiterer Durchsuchungsbeschluss erwirkt, welcher in Zusammenarbeit mit der Kriminalpolizei Steinfurt vollzogen wurde. Dort konnten mehrere versteckte Kameras festgestellt werden, mit denen der Beschuldigte weibliche Familienangehörige bei intimen Handlungen gefilmt haben soll.
Der Ermittlungsrichter am Amtsgericht Bamberg erließ auf Antrag der Generalstaatsanwaltschaft Bamberg gegen den 45-Jährigen noch am Freitag Haftbefehl. Der Mann wurde daraufhin in eine Justizvollzugsanstalt verbracht.

Seit dem 1. Januar 2015 besteht bei der Generalstaatsanwaltschaft Bamberg die Zentralstelle
Cybercrime Bayern. Diese Zentralstelle ist bayernweit zuständig für die Bearbeitung herausgehobener Ermittlungsverfahren im Bereich der Cyberkriminalität. Sie ermittelt in Zusammenarbeit mit den entsprechenden Spezialisten der Landes- und Bundespolizei, des Bundeskriminalamts, des Zollfahndungsdienstes und mit internationalen Partnern, z.B. bei Angriffen auf bedeutende Wirtschaftszweige oder bei Verfahren aus dem Bereich der organisierten Cyberkriminalität.
Auch dann, wenn bei Verfahren der Allgemeinkriminalität ein hoher Ermittlungsaufwand im Bereich der Computer- und Informationstechnik abzuarbeiten ist, werden die Staatsanwälte der Zentralstelle tätig. Die bearbeiteten Fälle sind vielfältig. Sie reichen von Hackerangriffen über Fälle des Vorkasse-Betrugs im Internet, z. B. durch professionelle sog. Fake-Shops, und Fälle von Ransomware bis hin zum Handel mit Waffen, Drogen und Falschgeld im Darknet. Zudem ist die Zentralstelle Cybercrime Bayern für herausgehobene Fälle der Wirtschaftscyberkriminalität zuständig.
Seit dem 1. Oktober 2020 besteht bei der Zentralstelle Cybercrime Bayern zudem das Zentrum zur Bekämpfung von Kinderpornografie und sexuellem Missbrauch im Internet. Diese Spezialeinheit konzentriert sich insbesondere auf Betreiber und Nutzer von Darknet-Foren, die kinderpornografisches Material herstellen, posten oder damit handeln.
Derzeit sind 18 Staatsanwältinnen und Staatsanwälte und vier IT-Forensikerinnen und IT-Forensiker bei der Zentralstelle Cybercrime Bayern tätig.

Bericht: Zentralstelle Cybercrime Bayern / Polizeipräsidiums Oberpfalz