OBERPFALZ. Das Polizeipräsidium Oberpfalz führte am Donnerstag, 15. September 2022, einen Kontrolltag durch. Über den gesamten Regierungsbezirk verteilt wurde für die Verbesserung der Verkehrssicherheit und die Bekämpfung der grenzüberschreitenden Kriminalität kontrolliert. Die Einsatzkräfte mussten mehrere Male einschreiten und machten auch kuriose Funde.
Über den gesamten Tag und bis Mitternacht überprüften über 270 Polizeibeamtinnen und Polizeibeamte an über 20 Kontrollstellen verschiedenste Fahrzeuge. Außerdem wurden mobile Kontrollen durchgeführt. Die Oberpfälzer Polizistinnen und Polizisten wurden hierbei von der Bereitschaftspolizei sowie mehreren Kollegen aus der Tschechischen Republik unterstützt. Zusätzlich waren der Zoll sowie das Bundesamt für Güterverkehr eingebunden. Auch das Technische Hilfswerk unterstützte tatkräftig, beispielsweise bei der Stromversorgung oder der Beleuchtung der Kontrollstellen zur Nachtzeit.
Es kam sämtliches technisches Gerät der Verkehrs- und Fahndungsdienststellen zum Einsatz, so etwa Geräte für Geschwindigkeits- oder Abstandsmessung, Auslesesoftware für Lkw, Drogenschnelltests, Dokumentenprüfgeräte oder auch Rauschgifthunde.
Ziele der Aktion waren insbesondere die Bekämpfung der grenzüberschreitenden Kriminalität und die Verbesserung der Verkehrssicherheit. Hierbei lag ein besonderer Fokus auf dem Schwerverkehr, da Unfälle mit solchen Fahrzeugen oft zu schwerwiegenden Folgen mit verletzten oder getöteten Personen und damit verbundenem Leid führen.
Insgesamt wurden über 1.100 Fahrzeuge, davon etwa 250 des Schwerverkehrs, kontrolliert. Entsprechend stellte die Polizei dabei zahlreiche Verstöße fest.
Beispiele:
- Am Vormittag hielt die Fahndungskontrollgruppe der Verkehrspolizeiinspektion Weiden an der Kontrollstelle Ulrichsberg-Süd (Autobahnparkplatz BAB A 6) einen Pkw mit Nürnberger Zulassung an. Beim 27-jährigen Fahrer konnten zehn nicht personalisierte Impfausweise mit Arztstempel und den dazugehörigen Impfstoffetiketten aufgefunden werden. Hier übernimmt die Kriminalpolizei Weiden die weiteren Ermittlungen.
- Kräfte der Schwerlastkontrollgruppe der Regensburger Verkehrspolizei hielten am Nachmittag einen Lkw mit türkischer Zulassung an. Bei der Kontrolle am Rastplatz Hüttberg stellten sie fest, dass der Fahrer massive Überschreitungen der Lenkzeit hatte. So fuhr er an einem Tag über 16,5 Stunden ohne Unterbrechung. Ihn erwartet ein Bußgeld in Höhe von circa 3.000 Euro. Sein Arbeitgeber, der von den Verstößen entsprechend profitiert hat, muss voraussichtlich 9.000 Euro bezahlen.
- Bei der nächtlichen Kontrolle am Rastplatz Stocker Holz bewiesen vor allem die Fahndungskräfte ein gutes Gespür. In einem ungarischen Fahrzeug konnten sie mehrere hundert Schuhe der Marke „Nike“ finden. Diese wurden zur Feststellung der Eigentumsverhältnisse sichergestellt. Auch noch ermittelt wird die Herkunft von 635 Kilogramm Kupferkabel, die in einem slowakischen Transporter sichergestellt wurden. Zudem musste ein 65-Jähriger nach der Kontrolle seine Fahrt „tierlos“ fortsetzen. In seinem Auto befand sich eine Vielzahl von Enten, Gänsen, Schwänen sowie zwei Nasenbären. Da er weder Herkunftsnachweise noch Gesundheitszeugnisse vorlegen konnte, wurden die Tiere dem Veterinäramt übergeben
Sechsmal wurden Personen wegen Fahrens unter dem Einfluss berauschender Mittel angezeigt. In zehn Fällen musste die Weiterfahrt etwa wegen Mängeln am Fahrzeug oder aufgrund mangelhafter Ladungssicherung untersagt werden. Außerdem wurden mehrere Verstöße, etwa nach dem Aufenthaltsgesetz, dem Betäubungsmittelgesetz oder dem Tierschutz, festgestellt. Insgesamt kam es zu 403 Anzeigen und Beanstandungen, u. a.:
- 7 Ladungsverstöße
- 6 Verstöße nach dem Güterkraftverkehrsgesetz
- 24 Verstöße nach dem Fahrpersonalgesetz
- 2 Gefahrgutverstöße
- 221 Geschwindigkeitsverstöße (davon 98 Anzeigen)
- 35 Sonstige VOWI-Anzeigen
- 6 Drogenfahrten gem. § 24 StVG
- 5 Anzeigen Betäubungsmittelgesetz
- 1 Vollzug Vollstreckungshaftbefehl
- 3 Fahndungstreffer
- 3 Verstöße nach dem Aufenthaltsgesetz
- 40 Sonstige Ordnungswidrigkeiten
- 5 Sicherheitsleistungen
Bericht: Polizeipräsidium Oberpfalz