AMBERG. Digitalisierung, IoT, BigData oder künstliche Intelligenz eröffnen für Unternehmen zahlreiche neue Möglichkeiten, die gleichzeitig mit neuen Herausforderungen und unbekannten Problem- und Fragestellungen einhergehen. Um diese zielgerichtet anzugehen und dabei zugleich realisierbare Lösungen zu finden, starteten Siemens Amberg und die OTH Amberg-Weiden mit „Open Innovation and Co-Creation“ ein erstes „agiles“ Veranstaltungsformat in der Region. Mit dem Siemens Besucherzentrum „The Impulse“, einem InnovativenLernort der OTH Amberg-Weiden, als Veranstaltungsort und dem regionalen Partner-Netzwerk der Hochschule sollen verschiedene Anwendungsaspekte der Digitalisierung im gemeinsamen Dialog und im kreativen Austausch angegangen und auch umgesetzt werden. Den Anfang machte als Impulsgeber die Herding GmbH Filtertechnik mit dem Thema „Maschinen im Feld nutzbar machen“.
Zum Auftakt des zweitägigen Formats trafen sich die etwa 40 Teilnehmerinnen und Teilnehmer zum Open Innovation Abend im Siemens Besucherzentrum THE IMPULSE in Amberg. Moderator Tim Commans und die Mit-Organisatoren Fabian Schünke und Markus Siegert stellten zunächst die Idee und Intention vor: „Wir wollten eine Veranstaltung auf die Beine stellen, bei der es zunächst egal ist, ob wir tolle Ideen umsetzen oder nicht, solange wir gemeinsam etwas lernen!“ Eben ganz nach dem Motto „Gemeinsam Ausprobieren. Praxisnah Lernen“.
Think Big, start small
Welche Datengrundlage ist notwendig, um einen digitalen Zwilling zu erstellen? Wie lässt sich KI zur Analyse und Strukturierung eines Data Lakes einsetzen und welche IoT-Standards sind dafür essentiell? Wie lassen sich Daten im Rahmen des Geschäftsmodells der Predictive Maintenance für Kunden einfach auswerten und visualisieren? – Nur einige der Themen, die diskutiert und am zweiten Tag ganz praktisch und pragmatisch mit echten Maschinendaten und den betroffenen Fachleuten vor Ort bei der Firma Herding umgesetzt wurden.
Fabian Schünke, CTO und Geschäftsführer Herding GmbH Filtertechnik zieht nach diesen zwei Tagen ein positives Fazit: „Ich bin immer wieder begeistert, welche Energie und konkrete Ergebnisse entstehen können, wenn es einen Raum voll mit Freiwilligen gibt. Ich muss zugeben, ich war durchaus gespannt, wie der Modus bei dieser Art von Problemstellung funktionieren wird. Nun kann ich sagen, es wird nicht bei dieser einen Veranstaltung bleiben. Ich freu mich darauf!“.
Markus Siegert, Leiter des Besucherzentrums THE IMPULSE, betont außerdem, dass diese Art der Co-Creation der optimale Ansatz sei, um gemeinsam optimale Lösungen zu finden und letztendlich neue Impulse zu setzen. „Gemeinsam haben wir einen idealen Raum für Inspiration geschaffen. Und die Erfahrungen dieses zweitägigen Austauschs zeigen uns – dass im Ecosystem der digitalen Transformation regionale Unternehmen eine wichtige Rolle spielen“, so Siegert.
Auch bei den Teilnehmenden fand die Veranstaltung Anklang. Timo Walter, ML-Engineer beim Technologischen Institut für angewandte Künstliche Intelligenz (TIKI) meint: „Unsere Erwartung war aus unserer Region Macher zu treffen, die in der KI-Entwicklung Erfahrung haben, mit denen wir konstruktiven Austausch gehen können und um Lösungen für Herausforderungen in der KI-Entwicklung speziell Digitaler Zwilling diskutieren zu können. Dieser Austausch war besonders interessant, um zu sehen, wo stehen andere Firmen oder welche Probleme haben diese. Wichtig war uns auch, dass andere Teilnehmende in den Gruppen sehen konnten, wie ein KI-Entwicklungsprozess durchgeführt wird und das es funktioniert.“
Starke Partnerschaft
Dieses gemeinsame Event ist einmal mehr Ausdruck für den engen Schulterschluss zwischen der OTH Amberg-Weiden und Unternehmen in der Region. Prof. Dr. Clemens Bulitta, Präsident der OTH Amberg-Weiden, freut sich über die erneute gelungene und produktive Zusammenarbeit und betont: „Mit Siemens Amberg als einer unserer InnovativenLernorte und mit der Firma Herding als Mitglied unseres PartnerCircle, pflegen wir seit Jahren hervorragende Partnerschaften, die wir gerne noch enger zusammenführen möchten, um zusätzliche Synergieeffekte auszulösen. Um so erfreulicher, dass dies bereits mit unserem ersten gemeinschaftliche „Open Innovation and Co-Creation“-Event ausgezeichnet geglückt ist.“
„Unsere in der Zwischenzeit 21 Innovativen Lernorte der OTH Amberg-Weiden mit Partnern aus Wirtschaft und Gesellschaft in der Region haben das gemeinsame Ziel, Studium und Lehre in einem eng gewobenen Netzwerk mit der Praxis zu bereichern. Innovative Lernumgebungen, spannende gemeinsame Projekte, die Arbeitsatmosphäre in Unternehmen und potentiellen späteren Arbeitgebern für unsere Absolvierenden sind ein Paradebeispiel für einen wechselseitigen Wissens- und Technologietransfer, wie es am Beispiel des Open Innovation-Formats zusammen mit der Siemens AG und Herding GmbH in Amberg in bester Weise umgesetzt wurde“, so Prof. Dr. Wolfgang Weber, Leitung Grundsatzangelegenheiten und Hochschulentwicklung.
ILO-Projektleiterin Hanna Gallitzendörfer, M.A., ergänzt: „Die Innovativen Lernorte, kurz ILOs, in der Oberpfalz bieten jeder für sich besondere Kompetenzen und Ausstattungen außerhalb der Hochschule für unsere Studiengänge an, um Austausch und Kreativität im Sinne einer noch engeren Vernetzung zwischen der OTH Amberg-Weiden und unserer Hochschulregion zu fördern, wie am Beispiel des Open Innovation und Co-Creation-Abends in Amberg organisiert und umgesetzt.“
Bericht: OTH Amberg-Weiden