Herrmann startet Pilotprojekt mit 20 voll ausgestatteten elektrischen Einsatzfahrzeugen der Bayerischen Polizei

Innenminister Joachim Herrmann stellt gemeinsam mit Polizeiexperten das Pilotprojekt vor Bildnachweis: Uwe Niklas
Innenminister Joachim Herrmann stellt gemeinsam mit Polizeiexperten das Pilotprojekt vor
Bildnachweis: Uwe Niklas

BAYERN. Innenminister Joachim Herrmann hat gestern das neue Pilotprojekt der Bayerischen Polizei für klimafreundlichere uniformierte Streifenwagen gestartet. „Wir testen 20 rein elektrische uniformierte Streifenwagen intensiv auf ihre Tauglichkeit“, erklärte Herrmann. „Die 20 neuen elektrischen Streifenwagen sind die bayernweit ersten mit einer vollwertigen Polizeiausstattung.“ Dabei soll möglichst die ganze Bandbreite der Anforderungen des uniformierten Streifendienstes abgedeckt werden, von städtischen Bereichen über den ländlichen Raum bis hin zu alpinen Regionen über alle Jahreszeiten hinweg und rund um die Uhr. Das Pilotprojekt ist auf rund ein Jahr angelegt. „Unser Ziel ist, den Fuhrpark der Bayerischen Polizei in geeigneten Bereichen so klimafreundlich wie möglich umzustellen“, betonte der Innenminister. „Nach Auswertung des Pilotprojekts werden wir über den Kauf weiterer elektrischer uniformierter Streifenwagen entscheiden.“

Die neun Audi Q4 e-tron, neun BMW iX1 und zwei VW ID.4 werden bei folgenden Dienststellen eingesetzt:

  • Polizeipräsidium (PP) Mittelfranken: Polizeiinspektion (PI) Nürnberg-Mitte (BMW) und PI Nürnberg-West (AUDI)
  • PP München: PI 11 Altstadt (BMW) und PI 24 Perlach (AUDI)
  • PP Niederbayern: PI Landau an der Isar (BMW) und PI Straubing (AUDI)
  • PP Oberbayern Nord: PI Ingolstadt (AUDI) und PI Erding (BMW)
  • PP Oberbayern Süd: PI Miesbach (AUDI) und PI Brannenburg (BMW)
  • PP Oberfranken: PI Coburg (BMW) und PI Bayreuth-Land (AUDI)
  • PP Oberpfalz: PI Neumarkt in der Oberpfalz (VW) und PI Regensburg-Süd (AUDI)
  • PP Schwaben Nord: PI Augsburg-Süd (AUDI) und PI Dillingen an der Donau (BMW)
  • PP Schwaben Süd/West: PI Kempten (VW) und PI Sonthofen (BMW)
  • PP Unterfranken: PI Aschaffenburg (AUDI) und PI Neustadt an der Saale (BMW)


Neben dem Pilotprojekt im uniformierten Bereich kündigte Herrmann auch an, die zivile Fahrzeugflotte schrittweise auf alternative Antriebe umzustellen. „Die hierfür benötigte polizeieigene Ladeinfrastruktur erweitern wir gerade“, so der Minister. „Der Bayerischen Polizei stehen 2023 zehn Millionen Euro für die Ausstattung staatseigener Dienstgebäude mit Lademöglichkeiten zur Verfügung.“ Ziel sei, je nach Verfügbarkeit die Zahl der Ladepunkte an und in den Liegenschaften der Bayerischen Polizei bis Ende 2023 auf 700 bis 800 zu erhöhen. Aktuell hat die Bayerische Polizei rund 320 Ladepunkte. Neben batterieelektrischen Fahrzeugen werde auch die Brennstoffzellentechnologie und womöglich auch die Nutzung von E-Fuels bei Eignung in Erwägung gezogen.
Laut Herrmann verfügt die Bayerische Polizei aktuell über rund 9.200 uniformierte und zivile Fahrzeuge. Die Gesamtfahrleistung bei den Landespolizeipräsidien (ohne Landeskriminalamt, Bereitschaftspolizei und Polizeiverwaltungsamt) liegt jährlich bei rund 120 bis 130 Millionen Kilometer. Im Fuhrpark befinden sich bereits schon jetzt 69 rein elektrisch betriebene Pkw, darunter auch zehn uniformierte BMW i3. Diese werden hauptsächlich für Verwaltungsfahrten eingesetzt, sind aber aufgrund ihrer Größe keine vollwertigen Streifenwagen.

Bericht: Bayerisches Innenministerium