AMBERG. „Eisen.Steine.Erden“ ist die Ausstellung überschrieben, die am Donnerstag, 24. Oktober, um 19.30 Uhr in der Stadtgalerie Alte Feuerwache eröffnet wird. Die Präsentation besteht aus neuen, in den Jahren 2018 und 2019 entstandenen Skulpturen der Bildhauerin Michaela Biet. Der Ausstellungstitel verweist auf die verwendeten Materialien, aus denen die Künstlerin kraftvolle Plastiken fertigt, um damit die Grundformen des Lebens zu thematisieren.
„Der Kosmos der uns umgebenden Welt wird teilweise in stark vergrößerter Form gezeigt“, charakterisiert der Kunsthistoriker Günter Braunsberg, der im Rahmen der Vernissage das Künstlergespräch moderieren wird, Michaela Biets Arbeit. Seinen Worten zufolge erinnern die schrundigen Oberflächen ihrer Eisengüsse an Fundstücke, die aus dem Salzwasser des Meeres geborgen wurden.
Außerdem ließen Skulpturen aus gebrannter schwarzer Erde ihre Betrachter an archäologische Fundstücke vergangener Kulturen denken. „Die großen Steinskulpturen aus Juramarmor und Eisen evozieren Erinnerungen an merkwürdige Meereslebewesen und schlagen den Bogen zu dem verwendeten Material, das in Jahrmillionen im Jurameer geformt wurde“, so Braunsberg. Die neueste Werkgruppe assoziiere Gedanken an geborgene Geheimnisse.
„Die Eisenguss-Stücke wirken so, als wären sie Jahrhunderte oder Jahrtausende auf dem Meeresgrund gelegen und wie die antiken Bronzehelden von Riace aus dem gesunkenen Schiff geborgen worden, um in unserer Gegenwart Fragen aufzuwerfen“, meint der Kunsthistoriker. Dadurch schienen Biets Werke einer anderen Welt zu entstammen und auf elementare Zeichen und Ideen zu verweisen. Es entstünden Formideen, die den Betrachter dazu anregten, weiter zu denken. Symbolhaft verwiesen sie vom begrenzten skulpturalen Objekt auf die unbegrenzte Welt der Gedanken.
Michaela Biet wurde 1957 in Augsburg geboren. Von 1980 bis 1985 studierte sie an der Akademie der Bildenden Künste Nürnberg, seit 1985 ist sie freiberuflich als Bildhauerin in Nürnberg tätig. Für ihre Arbeiten wurde die Künstlerin unter anderem mit dem Traunreuther Kunstpreis für Skulptur (1988), mit dem Förderpreis des Bezirks Mittelfranken (1996) und im Zuge des Kunstpreises Nürnberg 2005 mit einem Anerkennungspreis ausgezeichnet.
Ebenso kann Michaela Biet auf eine rege Ausstellungstätigkeit verweisen. So stellte sie unter anderem auf der Ausstellung Fränkische Kunst `82 und 1996 bei der KunstRaumFranken in der Kunsthalle Nürnberg aus. Auch waren ihre Werke 2005 bei der Skulptur aktuell im Haus der Kunst München, 2014 bei der Premio Arte Laguna im Arsenale von Venedig sowie 2017 in der Kreis-Galerie Nürnberg zu sehen. Außerdem realisierte Biet 2018 unter dem Titel „art heals“ ein Kunstprojekt im Museum Schloss Ratibor in Roth.
Zur Vernissage am kommenden Donnerstag, 24. Oktober, um 19.30 Uhr sind interessierte Bürgerinnen und Bürger herzlich willkommen. Die Ausstellung in der Stadtgalerie Alte Feuerwache läuft im Anschluss daran bis 1. Dezember. Der Zugang erfolgt über den Eingang des Stadtmuseums. Dieses ist dienstags bis freitags jeweils von 11 bis 18 Uhr sowie am Samstag und Sonntag von 11 bis 17 Uhr geöffnet. Die Veranstaltung wird durch den Gewinnsparverein der Sparda-Bank Ostbayern gefördert.
Bericht: Stadt Amberg