Impfen aus Solidarität mit Jüngeren
AMBERG-SULZBACH. Die Corona-Fallzahlen im Landkreis Amberg-Sulzbach (einschließlich der Stadt Amberg) sind in diesem Jahr deutlich höher als im Vorjahr. Das zeigt eine Statistik, die das Landratsamt jetzt veröffentlichte. Waren vergangenes Jahr insgesamt 3052 Personen mit dem Corona-Virus infiziert, verzeichnet das Gesundheitsamt Amberg/Amberg-Sulzbach bis 31. Oktober dieses Jahres bereits 5059 Fälle.
„Der Anstieg der Fallzahlen und der Inzidenzwerte lässt klar erkennen, dass die Verbreitung der Delta-Variante rasch fortschreitet. Dies hängt mit der hohen Ansteckungsfähigkeit von Delta in Verbindung mit der kälteren Jahreszeit und dem häufigeren Aufenthalt in Innenräumen zusammen“, erklärt Landrat Richard Reisinger. Erneut richtet der Landkreischef seinen Appell an die Bürgerinnen und Bürger: „Lassen Sie sich impfen. Das ist der beste Schutz für Sie und Ihre Mitmenschen“, so Reisinger.
Denn die Impfungen schützen vor allem vor schweren und tödlichen Folgen einer Covid-Infektion. Dennoch sind auch hier zunehmend sogenannte „Impfdurchbrüche“ zu beobachten, bei denen sich geimpfte Personen dennoch mit dem Virus infizieren. In den meisten Fällen erleiden diese Personen jedoch nur milde Symptome und benötigen keine stationäre oder gar intensivmedizinische Behandlung. Zudem stecken Geimpfte wesentlich seltener andere Menschen an.
Nach Auskunft von Ministerialdirektor Dr. Roland Brey beobachtet das Gesundheitsamt Amberg/Amberg-Sulzbach aktuell viele Häufungen von Infektionsfällen in Privathaushalten, Schulen, Kindergärten und Betrieben. „Es gibt somit kein einzelnes Ereignis oder größeres Ausbruchsgeschehen, das die hohen Inzidenzwerte erklären würde“, so Brey. Pflegeheime im Landkreis seien dagegen nicht oder kaum betroffen. Der Leiter des Gesundheitsamtes führt das auf die sehr guten Impfraten bei den Bewohnern und Pflegenden zurück, die zum Teil schon eine „Booster-Impfung“, also eine Auffrischungsimpfung erhalten haben.
Die höchste Inzidenz verzeichnet im Amberg-Sulzbacher Land derzeit die Altersgruppe der 15- bis 34-Jährigen, danach folgen die 0- bis 14-Jährigen. Der Anteil der Ungeimpften ist bei diesen Personengruppen weit höher, zudem haben Jüngere ein anderes Freizeitverhalten, das mit mehr sozialen Kontakten einhergeht. Die Behördenchefs bitten daher eindringlich die Bevölkerung, alle Hygieneregelungen ernst zu nehmen, um einen explosionsartigen Anstieg der Infektionszahlen wie in anderen Landkreisen zu verhindern. „Waren bisher die Jüngeren mit den älteren Generationen solidarisch und tragen beispielsweise den ganzen Tag über Masken an den Schulen, so müssen wir uns jetzt umgekehrt für die Kinder und Jugendlichen stark machen. Impfen und Hygieneregeln einhalten – das hilft am meisten“, so Reisinger.
Bericht: Landratsamt Amberg-Sulzbach