.Der „Winterkönig“ Friedrich V. kehrt nach Amberg zurück – Dritte Aufführungsreihe des „Amberger Welttheaters“ – Kartenvorverkauf ab 12. November
Amberg. Im Jubiläumsjahr der Stadt Amberg 2009 wurde der Grundstein für das vom städtischen Kulturreferat ins Leben gerufene „Amberger Welttheater“ gelegt. 2014 erfuhr das herausragende Kulturereignis vor der eindrucksvollen Kulisse der Mariahilfbergkirche eine erfolgreiche Neuauflage. 2019 und damit fünf Jahre später wird das Historienspiel Jahr von Freitag, 24. Mai, bis Pfingstmontag, 10. Juni, erneut insgesamt zwölf Mal aufgeführt, um den Amberger „Winterkönig“ Friedrich V. ein weiteres Mal in seiner Heimatstadt auferstehen zu lassen.
In großer Runde stellten Verantwortliche und Sponsoren, angeführt von Oberbürgermeister Michael Cerny, das Mammutprojekt im Refektorium des Mariahilfbergklosters vor. Sie machten darauf aufmerksam, dass bereits ab Montag, 12. November 2018, Tickets für das Ereignis erhältlich sind. Zudem warfen sie schon einmal einen verheißungsvollen Blick auf das Theaterstück, das wie bei den ersten Malen den „Herbst des Winterkönigs“ zum Inhalt hat.
Neben alten Bekannten wie Andy Kuntz als Friedrich V., Reinhold Escherl als sein Diener, Jürgen Huber als Spielansager, Axel Meinhardt und Georg Lorenz als Christian von Anhalt und Abraham Scultetus sowie der Rockband Vanden Plas wird es in der Inszenierung von 2019 auch einige Neuerungen geben. Die Regie hat die den Zuschauern als Elisabeth Stuart sicherlich in bester Erinnerung gebliebene Astrid Vosberg übernommen, für die musikalische Einstudierung zeichnet Günter Werno verantwortlich. Die Rolle der Elisabeth wird nun von Joanna Lissai gespielt, die unter anderem an der Hochschule für Musik und Theater Köln, am Konservatorium Wien und zuletzt an der Theaterakademie August Everding München Musical- und Operngesang studiert hat.
Neu ist auch die Aufstellung der Produktionsleitung, die unter der Leitung von Karlheinz Brandelik auf acht Schultern verteilt ist. Mit im Team sind Jürgen Huber, Hubert Schuster und Dieter Simbek. Gemeinsam leisten sie unverzichtbare Arbeit im Bereich der Organisation und vor allem der Koordination der Laiendarstell
er, die sich auch 2019 wieder überwiegend aus den Gruppierungen Freudenberger Bauernbühne, der Haagerthaler Bauernbühne, der Knappschaftskapelle und der Stadtwache Amberg zusammensetzen. Die organisatorischen Fäden im Hintergrund ziehen Kulturreferent Wolfgang Dersch, Kulturamtsleiter Reiner Volkert und Kulturfachkraft Barbara Cosima Frey. Gefördert wird das Kulturereignis von den Firmen Baumann, Lüdecke und Siemens, der Gewerbebau Amberg, der VR-Bank Amberg und dem Bezirk Oberpfalz. Die Medienpartnerschaft hat der regionale TV-Sender OTV übernommen, Schirmherr ist Staatsminister Albert Füracker. Das Kulturreferat dankt neben den genannten Sponsoren besonders auch der Kirchenverwaltung und Pater Seraphin Broniowski für die Unterstützung.
Wie schon vor fünf Jahren wird es auch 2019 wieder ein Rahmenprogramm geben, zu dem Vorträge genauso gehören wie ein Festspielgottesdienst und ein barockes Lagerleben. Dieses findet unter der Schirmherrschaft von Prinz Eduard von Anhalt vom 30. Mai bis 3. Juni im Maltesergarten statt. Zu den insgesamt zwölf Aufführungsterminen gehören unter anderem eine Schulvorstellung um 10 Uhr sowie eine Sonntagsvorstellung um 17 Uhr. Die Tribüne wird dieselbe Größe haben wie 2014 und folglich rund 600 Zuschauer fassen.
Karten für das „Amberger Welttheater“ sind ab dem 12. November und damit rechtzeitig vor Weihnachten in der Tourist-Information Amberg, Hallplatz 2, unter Telefon 09621/101233 oder E-Mail tourismus@amberg.de erhältlich. Außerdem gibt es Tickets unter www.eventim.de und an allen bekannten Eventim-Vorverkaufsstellen. Gespielt wird bei (fast) jedem Wetter, die Zuschauertribüne ist überdacht. Weitere Informationen können im Internet auf der Website https://welttheater.amberg.de nachgelesen werden.
Zum Stück:
Amberg im Jahr 1620: Friedrich V. wird nach der verlorenen Schlacht am Weißen Berg Zeuge eines demütigenden Schauspiels auf dem Marktplatz: Eine Truppe fahrender Komödianten bringt ein grellbuntes Schmähstück über den tiefen Fall des „Winterkönigs“ zur Aufführung. Unter enormem Leidensdruck versucht Friedrich, von der johlenden Menge unerkannt, die Zerrbilder der Possenreißer zu verscheuchen und in das Geschehen einzugreifen. Doch alle seine Versuche scheitern und gehen im Gelächter der Menge unter. Seiner Würde nahezu beraubt, nimmt der Verzweifelte schließlich zum letzten Mal Abschied von Amberg und verlässt eilends den Ort des Geschehens. Ein schauerliches Spottlied begleitet Friedrichs Flucht: Der „Winterkönig“ ist endgültig im Herbst seines Lebens angekommen.
Das historische Stadtschauspiel zeichnet die wichtigsten Stationen im Leben Friedrichs V. nach, so seine Vermählung mit Elisabeth Stuart und die Krönung zum böhmischen König. Das Werk changiert zwischen Musical und Schauspiel, prallen Volksszenen in Mundart und beinahe kammerspielartigen Passagen in Hochsprache. Die Musik verbindet Klänge des Frühbarocks mit zeitgenössischen, modernen Stilen und schafft so eine atmosphärische Klangkulisse von großer Wirkung. Durch das faszinierende Zusammenspiel von rund 100 Laien- und Profidarstellern sowie der Rockband Vanden Plas wird das Amberger Welttheater zu einem unvergesslichen Erlebnis.
Bericht: Stadt Amberg
Fotos: Susanne Schwab, Stadt Amberg
Beitragsbild: © Pressedienst Wagner