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Chancen für Kinder mit (drohender) Behinderung

Forum „Frühe Hilfen“ der Koordinierenden Kinderschutzstellen informiert Eltern

Symbolbild

AMBERG-SULZBACH. Teilhabe von Anfang an: Die interdisziplinäre Frühförderung ist ein System von Hilfen für Säuglinge, Kleinkinder und Kinder im Kindergartenalter, die entwicklungsverzögert, behindert oder von Behinderung bedroht sind. Das Forum „Frühe Hilfen“ lief nun im Landratsamt Amberg-Sulzbach zu diesem Thema und zeigte die Chancen für Kinder und Eltern, kompetente Hilfe zu erhalten.
Beim inzwischen 22. Forum „Frühe Hilfen“ der Koordinierenden Kinderschutzstellen Amberg und Amberg-Sulzbach (KoKi) im König-Ruprecht-Saal fanden sich wieder Interessierte aus dem Netzwerk „Frühe Hilfen“ zusammen. Jedes Jahr werden von den KoKis zwei Veranstaltungen mit Fachvorträgen geplant. Anlass für diese Themenwahl waren Änderungen des Bundesteilhabegesetzes (BTHG), mit denen sich viele Bereiche aktuell beschäftigen müssen. Die Referentinnen Melanie Dietrich und Michaela Moore von den Frühförderstellen Amberg und Sulzbach-Rosenberg (Lebenshilfe Amberg-Sulzbach) stellten die Arbeit der Frühförderstellen vor: Was ist eigentlich Frühförderung? Für wen gibt es sie, wie ist der Zugang? „Es existiert ein offenes Beratungsangebot für Familien, bei dem geklärt wird, ob die Frühförderung die richtige Maßnahme für das Kind wäre.“

Melanie Dietrich und Michaela Moore erklärten, dass Kinder mit (drohender) Behinderung und ihre Familien in ihrem Alltag auf viele Hindernisse stoßen würden. Anhand verschiedener Fallbeispiele aus der Praxis zeigten die Expertinnen Einschränkungen und Barrieren auf, aber auch die Chancen, die eine gelingende Zusammenarbeit der verschiedenen Akteure der Frühen Hilfen für diese Kinder berge.
Darüber hinaus wurden die Begriffe „Teilhabe“ und der Behinderungsbegriff allgemein genauer unter die Lupe genommen. Die Teilhabe tauche im Alltag vor allem in den Sozialberufen, aber auch in vielen anderen Bereichen, immer häufiger auf. Sie umschreibe einen Anspruch, der für alle Menschen gelte, nämlich in alle Lebensbereiche einbezogen zu werden – besonders für diejenigen, die aufgrund einer Behinderung scheinbar nur eingeschränkt mitwirken könnten. Dass sich dies im Alltag oft immer noch nicht als selbstverständlich und einfach erweise, wurde anschaulich dargestellt und diskutiert. Erst seit 2018 gebe es eine entsprechend geänderte Formulierung im Gesetz, also einen neuen „Behinderungsbegriff“.

Die Referentinnen stellten verschiedene Lebensbereiche dar, um die Teilhabe, also das Einbezogensein einer Person, zu veranschaulichen, etwa Kommunikation oder Mobilität. „Für Menschen mit Behinderung ist dies nicht immer eine Selbstverständlichkeit, sondern birgt oftmals Hindernisse oder Herausforderungen.“ Ziel des Vortrags war neben der Vernetzung untereinander vor allem die Sensibilisierung für das Thema und das Anbieten von Strategien für die Betroffenen.

Als Fazit blieb festzuhalten, dass Kinder mit (drohender) Behinderung und ihre Familien in ihrem Alltag auf viele Hindernisse stoßen würden. Anhand von Fallbeispielen aus der Praxis wurden Einschränkungen und Barrieren aufgezeigt, aber auch die Chancen, die eine gelingende Zusammenarbeit der Akteure der Frühen Hilfen für diese Kinder berge. „Teilhabe kann nicht von Einrichtungen wie der Frühförderstelle und der Lebenshilfe alleine umgesetzt werden“, so die Referentinnen. Hier brauche es Änderungen in allen Bereichen und Institutionen und vor allem die richtige Einstellung zum Thema, dazu aber auch Zeit, Möglichkeiten und zum Teil finanzielle Ressourcen für die Umsetzung.

Bericht: Landratsamt Amberg-Sulzbach

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