Grenzüberschreitende Arbeitsgruppe tagt an der Regierung der Oberpfalz
REGENSBURG / OBERPFALZ. Gemeinsame Herausforderungen, gemeinsame Lösungen: Egal ob Bahn, Bus oder Fahrradwege – das Thema Verkehr macht an Ländergrenzen nicht Halt. Eine Arbeitsgruppe mit Vertretern aus der Region Pilsen und der Oberpfalz tagte an der Regierung der Oberpfalz, um die verschiedenen Aspekte, Herausforderungen und Handlungsfelder im grenzüberschreitenden Verkehr zu beleuchten und die Zusammenarbeit zu forcieren.
„Der Austausch auf Arbeitsebene ist eng und besteht seit über zwei Jahrzehnten unserer Regionalkooperation“, betont Josef Kreitinger, Leiter des Sachgebiets Straßenbau an der Regierung der Oberpfalz und Organisator des Treffens. Aktuell läuft eine neue Förderperiode des INTERREG-Programms zur Europäischen Territorialen Zusammenarbeit. Das erste Treffen der Arbeitsgruppe Verkehr der aktuellen Förderperiode fand im vergangenen Herbst in Pilsen statt, nun folgte in Regensburg ein zweites Arbeitstreffen – und damit die Gelegenheit, die seitdem erfolgte Weiterentwicklung der Projekte zu diskutieren.
Auf der Agenda: Fahrradwege dies- und jenseits der Ländergrenze. Projekte auf tschechischer Seite entlang der Grenze erläuterte Vladimír Kroc, regionaler Koordinator für Fahrradverkehr Kraj Pilsen. Tobias Bäumler, Leiter des Staatlichen Bauamts Amberg-Sulzbach, und Berthold Schneider, Bereichsleiter Straßenbau am Staatlichen Bauamt Regensburg, stellten aktuelle Entwicklungen auf Oberpfälzer Seite vor. Auch ein möglicher Ausbau des öffentlichen Linienverkehrs wurde besprochen. Einen Einblick in die Thematik und zu Verbundraumstudien gaben Martin Fencl von POVED, dem Organisator des öffentlichen Verkehrs in Pilsen, und Thomas Ederer, Sachgebietsleiter ÖPNV/Mobilität am Landratsamt Cham.
Johannes Schneider, der stellvertretende Leiter der Abteilung Planung bei der Bayerischen Eisenbahngesellschaft mbH und Hilmar Jarzambek zeigten den aktuellen Stand der Regionalzugverbindungen im Bereich Oberpfalz/Niederbayern in die Region Pilsen und mögliche Entwicklungen.
Regionalkooperation – ein grenzüberschreitendes Erfolgsprojekt
Die intensive grenzübergreifende Zusammenarbeit des Bezirks Pilsen und des Regierungsbezirks Oberpfalz ist seit vielen Jahren ein entscheidender Motor für das Zusammenwachsen des Grenzraumes und das Aufblühen beider Regionen. Im November 2001 mit der „Pilsener Erklärung“ ins Leben gerufen, hat sich die Regionalkooperation mittlerweile zu einem Vorzeigemodell und Vorbild für grenzübergreifende Zusammenarbeit entwickelt. Sie versteht Kooperation nicht nur als tägliche Aufgabe auf Verwaltungsebene, sondern auch als festes Ziel, gemeinsam den Wettbewerb mit anderen Regionen Europas aufzunehmen und sich als gleichwertiger Lebens-, Arbeits- und Wirtschaftsraum zu behaupten.
Finanziell gestützt wird die Regionalkooperation mit dem aktuellen Projekt „Gemeinsame Herausforderungen, gemeinsame Chancen“ durch Mittel der Europäischen Union (INTERREG Bayern – Tschechien 2021-2027).
Mit Leben gefüllt und inhaltlich getragen wird die Regionalkooperation von verschiedenen fachlichen Arbeitsgruppen der beiden Institutionen, die sich länderübergreifend zu Themen wie Bildung, Gesundheit, Regionalentwicklung, Verkehr und Umwelt austauschen. Die regelmäßig stattfindenden Regionalkonferenzen bieten den idealen Raum, um Leitthemen mit Entscheidungsträgern aus Politik, Wirtschaft, Verwaltungen und Organisationen zu erörtern und zu vertiefen. Um das Zusammenwachsen der Regionen auch vor Ort in den Landkreisen zu unterstützen, werden Jahr für Jahr neue grenzüberschreitende Projekte gefördert.
Bericht: Regierung der Oberpfalz