Energiemonitor am Start
AMBERG-SULZBACH. Wie viel Strom wird im Amberg-Sulzbacher Land aktuell regenerativ erzeugt und wie hoch ist dabei der Anteil aus Photovoltaik, Biomasse, Wasser- und Windkraft oder sonstigen erneuerbaren Energiequellen? Darüber gibt der Energiemonitor der Bayernwerk Netz GmbH für das Amberg-Sulzbacher Land Auskunft, den Landrat Richard Reisinger im Beisein von Klimaschutzmanager Martin Kopp, dem Leiter Kommunalmanagement Ostbayern, Dr. André Zorger, dem Kommunalbetreuer der Bayernwerk Netz GmbH in Regensburg, Markus Windisch, und der technischen Betreuerin, Sophie Geiger, freigeschaltet hat.
„Es ist beeindruckend zu sehen, dass sich unser Landkreis bereits weitgehend mit regenerativ erzeugtem Strom versorgen und schon jetzt, an einem bewölkten Tag im März, 300 Tonnen CO2 einsparen kann. Damit motivieren wir die Bürger, sich mit eigenen Projekten an der Energiewende zu beteiligen und unsere Ökobilanz weiter zu verbessern,“ wird Landrat Richard Reisinger zitiert. Dr. André Zorger, Sophie Geiger und Markus Windisch stellten das innovative Online-Tool für den Landkreis Amberg-Sulzbach erstmals im Landratsamt vor.
„Mit dem Energiemonitor haben Sie die beinahe minutengenaue Stromerzeugung und den Verbrauch in Ihrer Region immer im Überblick und können das Energiemanagement dank des digitalen Dashboards veranschaulichen“, erläutert Dr. André Zorger. Im Viertelstundentakt werden die Werte aus Photovoltaik, Biomasse, Wasser- und Windkraft, die im Amberg-Sulzbacher Land produziert werden, aktualisiert sowie der Grad der Selbstversorgung mit Strom dargestellt. Einsehbar jederzeit unter https://energiemonitor.bayernwerk.de/lk-amberg-sulzbach.
„Wer sich für den Energiemix im Landkreis interessiert, wird begeistert von diesem Dashboard sein“, ist sich der Klimaschutzmanager des Landkreises Martin Kopp sicher, der die Bereitstellung des Tools angeschoben hat. „Ich erhoffe mir, dass es die Bürger dazu motiviert, noch bewusster mit ihrer Energie umzugehen und zum Beispiel das E-Auto dann zu laden bzw. den Geschirrspüler, die Waschmaschine laufen zu lassen, wenn mehr grüner Strom zu Verfügung steht. Erfahrungsgemäß ist dies bei uns zumeist zwischen 9 und 15 Uhr der Fall.“
Langfristig können Strombezieher mit einem optimierten Verbrauchsverhalten Geld sparen, weil bis 2025 jeder Stromanbieter einen flexiblen Tarif anbieten muss. Dieser Tarif wird dann Strom günstiger anbieten, wenn genug bzw. zu viel grüner Strom im Netz verfügbar ist. „Spätestens dann ist grüner Strom billiger als fossil oder atomar produzierter Strom“, so Kopp.
Der Energiemonitor basiert auf einer sogenannten Machine-Learning-Technologie. Hierfür werden laut Bayernwerk neueste Prognose-Modelle genutzt, die nebst eingespeisten Energiedaten aktuelle Wetter-Parameter berücksichtigen. Die örtlichen Energieflüsse, der Grad der Eigenversorgung sowie der Anteil an regenerativer Erzeugung können somit nahezu in Echtzeit dargestellt werden.
Allerdings, darauf wies Markus Windisch hin, beruhen die dargestellten Werte auf übertragenen Messwerten oder Standardlastprofilen. Je nach Standort oder verwendeter Zähler-Technologie könne es zu Abweichungen im Vergleich zu den tatsächlichen Verbräuchen und Erzeugungen kommen. Gemäß europäischer Regulationsvorschriften seien diese Angaben ohne Gewähr und nicht abrechnungsgenau.
Bericht: Landratsamt Amberg-Sulzbach