AMBERG. Jedes Jahr am 22. September findet der weltweite Aktionstag „Zu Fuß zur Schule“ statt. Das Ziel: dem verbreiteten Trend, Kinder mit dem Auto zur Schule zu fahren, entgegenzuwirken.
Auch der Zweckverband Kommunale Verkehrssicherheit Oberpfalz (ZV KVS) engagiert sich mit dem Elternhaltestellen-Projekt in seinen Gemeinen für das Zu-Fuß-zur-Schule-laufen.
Auch wenn der Aktionstag „Zu Fuß zur Schule“ in diesem Jahr auf einen Sonntag fällt – sprich, wohl eher kaum ein Kind an diesem Tag zur Schule gehen wird – ist die Botschaft eine wichtige. Fakt ist nämlich: Fast die Hälfte aller Grundschulkinder in Deutschland wird mit dem Auto zur Schule gefahren und nur gut ein Drittel macht sich zu Fuß auf den Weg, so das Ergebnis der Studie „Mobilität in Deutschland“ des Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur.
Diese sogenannten Elterntaxis sorgen allmorgendlich vor vielen Schulen für ein regelrechtes Verkehrschaos – zugeparkte Gehwege, gewagte Wendemanöver, Stehen in zweiter Reihe, die Kinder müssen sich durch parkende und ab- bzw. abfahrende Autos ihren Weg bahnen. „Natürlich meinen es Eltern nur gut, wenn sie Ihren Nachwuchs mit dem Auto zur Schule bringen. Ist der Schulweg aber kurz genug, um ihn zu Fuß zurückzulegen, sollten Schulkinder das auch tun“, sagt Sandra Schmidt, kommissarische Geschäftsführerin des ZV KVS Oberpfalz. „Führt kein Weg am Bringen mit dem Auto vorbei, sollten die Eltern aber nicht bis direkt vor die Schule fahren, sondern ihren Nachwuchs beispielsweise an einer Elternhaltestelle aussteigen lassen. Von dort aus können sie die Reststrecke entspannt und sicher allein bewältigen.“
Elternhaltestellen, wie der ZV KVS sie schon in seinen Gemeinden Regenstauf, Marktredwitz, Parsberg und Kallmünz eingerichtet hat (weitere folgen), befinden sich im direkten Umfeld der jeweiligen Schulen, meist 200 bis maximal 500 Meter davon entfernt und vereinen gleich mehrere Vorteile: Die Kinder bewegen sich, kommen vor dem Unterricht noch einmal an die frische Luft, knüpfen Kontakte zu anderen, trainieren ihr Selbstbewusstsein, lernen sich zu orientieren und das richtige, aktive Verhalten im Straßenverkehr kennen. On top schont das Laufen die Umwelt.
„Wenn es um die Einrichtung der Elternhaltezonen – die übrigens mit auffälligen Schildern kenntlich gemacht werden – geht, arbeiten wir eng mit der jeweiligen Gemeinde, der Schule sowie der örtlichen Polizeiinspektion zusammen“, berichtet Schmidt weiter. „Außerdem informieren wir die Eltern mit einem ausführlichen Flyer und versuchen die Kinder für das Zu-Fuß-zur-Schule-gehen zu begeistern – unter anderem mit einem Spiel.“ Ziel wäre schließlich eines: Die Kinder nicht nur rund um den internationalen Aktionstag „Zu Fuß zur Schule“, sondern auch langfristig dazu zu motivieren, sich eigenständig auf den Weg zur Schule zu machen.
Über den Zweckverband Kommunale Verkehrssicherheit Oberpfalz
Gegründet wurde der ZV KVS im November 2014 von 11 Gründungsmitglie-dern als „klassischer“ Überwacher des ruhenden und fließenden Verkehrs. Heute erfüllt der Zweckverband diese Aufgabe für knapp 80 angeschlossene Städte, Gemeinden und Verwaltungsgemeinschaften. Dabei entwickelt sich der ZV KVS ständig weiter, schließlich hat er sich ein Ziel gesetzt: Seinen Kommunen, die sich insbesondere im ländlichen Raum befinden, als Dienst-leister rund um die Themen Mobilität, Digitalisierung und Sicherheit zur Seite zu stehen und gemeinsam mit ihnen an dieser anspruchsvollen Aufgabe zu arbeiten.
Bericht: Zweckverband Kommunale Verkehrssicherheit Oberpfalz