AMBERG / KÜMMERSBRUCK. Ab Freitag, 26. Juni 2020, überwacht die teilstationäre Geschwindigkeitsmessanlage „Beppi“ im Verbandsgebiet des Zweckverbands Kommunale Verkehrssicherheit Oberpfalz, kurz ZV KVS Oberpfalz, wieder den Straßenverkehr – ihren ersten Einsatzort hat sie in Kümmersbruck.
5.276 Autofahrer, die schneller als die zulässige Höchstgeschwindigkeit unterwegs waren – so viele Temposünder erwischte die teilstationäre Geschwindigkeitsmessanlage „Beppi“ während ihrer dreimonatigen Testphase im Herbst vergangenen Jahres im Amberger Stadtgebiet. In den letzten Monaten war es dann ruhig um die Blitzeranlage des Zweckverbands geworden, doch das ist jetzt vorbei: Ab sofort überwacht sie im Verbandsgebiet des ZV KVS Oberpfalz wieder die Einhaltung der Geschwindigkeitsbegrenzung.
„Wir haben nach der Auswertung der Testphase und dem großen Interesse seitens unserer Mitglieder beschlossen, selbst einen Blitzer-Anhänger, eine sogenannte Semistation, anzuschaffen“, so Sandra Schmidt, Geschäftsfüh-rerin des Zweckverbands. „Damit sind Geschwindigkeitsübertretungen rund um die Uhr, also auch zu Zeiten, in denen unsere Verkehrsüberwacher nicht im Dienst sind, möglich. Die Einhaltung des Tempolimits ist schließlich zu keiner Uhrzeit optional.“ Die Anlage kombiniert dabei die Vorteile von stationären und mobilen Messanlagen miteinander: „Sie funktioniert völlig autonom, minimiert den Personalaufwand, stellt keinerlei Anforderungen an die lokale Infrastruktur und zeichnet Geschwindigkeitsüberschreitungen in beide Fahrtrichtungen auf“, berichtet Thomas Gräml, Leiter fließender Verkehr beim Zweckverband. Um vor Vandalismus und Diebstahl zu schützen, sei die Semistation mit verschiedensten Schutzsysteme versehen – unter anderem mit einer Alarmanlage.
Aktuell zeigen knapp 20 der Zweckverbands-Kommunen an einem Einsatz der mobilen Messanlage Interesse, darunter die Gemeinde Kümmersbruck, bei der „Beppi“ ab kommenden Freitag, 26. Juni 2020, Fotos von Zu-schnell-Fahrern macht. „Wir wollen mit dem Einsatz der Messanlage die Geschwindigkeitsverstöße senken und so die Verkehrssicherheit nachhaltig erhöhen – schließlich ist überhöhte Geschwindigkeit nach wie vor eine der größten Unfallursachen“, sagt Roland Strehl, Erster Bürgermeister der Gemeinde Kümmersbruck.
Bevor der transportable Blitzer des Herstellers Jenoptik, der mit offiziellem Namen übrigens Semistation TraffiStar S350 heißt, für maximal sieben Tage an einer Messstelle im Verbandsgebiet des ZV KVS Oberpfalz abgestellt werden darf, erfolgt ein umfassender Prozess wie Thomas Gräml erklärt: „Wir begehen die möglichen Standorte mit der jeweiligen Gemeinde und der zuständigen Polizeiinspektion. Diese werden dann zur Genehmigung an das Polizeipräsidium übersendet.“
Zusatzinfo: mit Prüf und Siegel
Alle neuen Messanlagen wie TraffiStar S350 bedürfen einer innerstaatlichen Bauartzulassung durch die Physikalische Technische Bundesanstalt, kurz PTB, mit Sitz in Braunschweig und Berlin. Diese gilt in Deutschland als oberste Instanz im Bereich des zuverlässigen Messens und führt umfangreiche Prüfungen durch. Zudem werden die Anlagen des ZV KVS Oberpfalz regelmäßigen Eichungen unterzogen, die mit einem Eichschein besiegelt werden.
Über den Zweckverband Kommunale Verkehrssicherheit Oberpfalz Gegründet wurde der ZV KVS im November 2014 von 11 Gründungsmitgliedern als „klassischer“ Überwacher des ruhenden und fließenden Verkehrs. Heute erfüllt der Zweckverband diese Aufgabe für über 80 angeschlossene Städte, Gemeinden und Verwaltungsgemeinschaften. Dabei entwickelt sich der ZV KVS ständig weiter, schließlich hat er sich ein Ziel gesetzt: Seinen Kommunen, die sich insbesondere im ländlichen Raum befinden, als Dienstleister rund um die Themen Mobilität, Digitalisierung und Sicherheit zur Seite zu stehen und gemeinsam mit ihnen an dieser anspruchsvollen Aufgabe zu arbeiten.
Bericht: Zweckverband Kommunale Verkehrssicherheit Oberpfalz